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Nachbesprechung. Wie schon bei den verlorengegangenen Heimspielen in diesem Jahr, bat Trainer Dietmar Demuth auch auf dem Heidenheimer Rasen seine Nulldreier nach dem Schlusspfiff zur kurzen Auswertung.

©  Jan Kuppert

Sport: Bauchlandung auf der Ostalb

SV Babelsberg bricht beim 0:5 in Heidenheim in der zweiten Halbzeit völlig ein

Stand:

Bisher war der 1. FC Heidenheim ein bisschen so etwas wie der Lieblingsgegner des SV Babelsberg in der 3. Fußball- Liga. Das hat sich am Samstag gründlich geändert: Nach einer desolaten Vorstellung kamen die Nulldreier auf der Ostalb, auf einem dank Rasenheizung annehmbaren, wenn auch nicht idealen Platz, auch in dieser Höhe verdient mit 0:5 (0:1) unter die Räder.

Und man spürte in der Voith-Arena gleich den Siegeswillen der Heimmannschaft, die in der Winterpause unter anderem den ehemaligen Erstliga-Torjäger Michael Thurk vom FC Augsburg verpflichtet hatte. Schon in der siebten Minute hätte es nach einer Attacke von Matthias Rudolph gegen Dennis Malura Strafstoß geben können. Zum Führungstreffer wurden die Gastgeber dann aber regelrecht eingeladen. Nach einem Ballverlust setzte Marc Schnatterer FCH-Stürmer Patrick Mayer schön in Szene, dessen Schuss konnte Torwart Daniel Zacher noch bravurös parieren, doch keiner passte auf den mitgelaufenen Innenverteidiger Tim Göhlert auf, der den Abpraller zum 1:0 einschob.

Erst jetzt waren die Filmstädter im Spiel, die Abwehr fing sich und bekam die Offensivabteilung des FCH langsam in den Griff. Zu eigenen Angriffsbemühungen reichte es aber kaum, Dominik Stroh-Engel konnte nicht wie gewohnt Akzente setzen, und Markus Müller hing als einzige Sturmspitze ziemlich in der Luft. Ein Steilpass auf Müller, bei dem Heidenheims Keeper Frank Lehmann rechtzeitig aus seinem Kasten kam, und ein Schuss von Anton Makarenko aus halblinker Position waren die magere Ausbeute in den ersten 45 Minuten.

Allerdings kam auch von den Platzherren nicht mehr viel und so herrschte zur Halbzeit beim SV durchaus noch Hoffnung, hatte man doch auch in den bisherigen drei Spielen gegen Heidenheim jeweils einen Rückstand wettgemacht. Doch kurz nach Wiederbeginn folgten zehn desaströse Minuten, in denen „wir das Ding wegwerfen“, so der sichtlich geknickte Trainer Dietmar Demuth in der Pressekonferenz. Nach 49 Minuten ging die Abwehr gegen den früh störenden Mayer nicht konsequent genug zu Werke, der abprallende Ball landete bei Schnatterer, der zum 2:0 vollendete. Nur drei Minuten später folgte ein Solo Schnatteres, das der bereits verwarnte Ronny Surma mit einem Foul unterband. Gelb-Rot für Surma (52.) – und ein Freistoß, den Thurk herrlich zum 3:0 über die Mauer zirkelte. Babelsberg verlor nun sämtliche Ordnung, es dauert nur weitere zwei Minuten, dann kam Mayer im Strafraum zu Fall und Geburtstagskind Christian Sauter verwandelte den – allerdings recht umstrittenen – Elfmeter zum 4:0. Erneut Mayer traf gegen eine orientierungslose SVB-Hintermannschaft (59.)

„Da kommt dann eben alles zusammen und am Ende konnten wir froh sein, dass Heidenheim nicht noch mehr Druck gemacht hat. Nun müssen wir so schnell wie möglich wieder in die Spur kommen“, resümierte Demuth, dessen Mannschaft zwar immer noch acht Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz hat, in der Form vom vergangenen Samstag aber nicht mehr viele Zähler holen wird.

FCH: Lehmann; Malura (60. Sirigu), Göhlert, Krebs, Feistle; Wittek, Sauter (81. Sailer), Strauß, Schnatterer; Mayer, Thurk (74. Rühle).

SVB: Zacher; M. Kühne, Surma, Morack (76. Hollwitz), Rudolph; Hartmann, Prochnow (63. Civa); Lemke (63. Igwe), Stroh-Engel, Makarenko; Müller.

Thomas Jentscher

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