Landeshauptstadt: Bauen an der Berliner Straße
Villa Schöningen: B-Plan ohne Kavaliershäuser
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Berliner Vorstadt - Eine Sanierung der Villa Schöningen rückt ferner denn je: Der Bauausschuss hat am Dienstagabend die Auslegung einer geänderten Fassung des Bebauungsplanes Nr. 35-3 „Schwanenallee/Berliner Straße“ befürwortet. Darin heißt es im Gegensatz zur ersten Fassung, „dass Baurechte lediglich in der Front zur Berliner Straße festgesetzt werden“. Stadtplaner Andreas Goetzmann informierte dazu, dass der Eigentümer der Villa Schöningen unweit der Glienicker Brücke, der Berliner Unternehmer Dieter Graalfs, „mit diesem Weg nicht einverstanden ist“. Der B-Plan in der neuen Fassung bedeutet gegenüber der ersten einen Wegfall von Baurechten im rückwärtigen Bereich der historischen Villa.
Graalfs wollte eine für ihn wirtschaftliche Sanierung der Villa Schöningen erreichen, in dem er im Gegenzug zu der Sanierungsleistung auf dem hinteren Villenareal fünf Kavaliershäuser errichtet und vermarktet. Gegen diese Pläne war der Verein Berliner Vorstadt Sturm gelaufen. Die 1844/45 erbaute und von Ludwig Persius entworfene Villa würde in ihrem Denkmalstatus entwertet. Gartenexperten vermuten zudem im Villenhinterland einen historischen Garten, der wiedererrichtet werden sollte.
Neben dem nun vom maßgebenden Bauausschuss nur noch gebilligten Baurecht an der Berliner Straße existiert noch Baurecht für eine Remise an der Schwanenallee. Wie Goetzmann informierte, gehöre dieses kleine Gebäude zum ursprünglichen Bestand der Villa. Später, unter dem Eigentümer Paul Wallich, dessen Vater einer der Gründer der Deutschen Bank war, habe es eine größere als die ursprüngliche Remise gegeben. Deren Wiederaufbau sei schon notwendig, damit die Villennutzer eine Unterstellmöglichkeit hätten.
Von 1951 bis zur Wende beherbergte das Haus ein Kinderheim. Seither steht es leer und verfällt zusehends, eine Rettung ist nicht in Sicht. Guido Berg
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