Landeshauptstadt: Bauer neuer Vereinschef
Heute öffnet Garnisonkirchen-Ausstellung
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Innenstadt - Der frühere Abteilungsleiter der Potsdamer Staatskanzlei, Johann-Peter Bauer, ist gestern zum neuen Vorsitzenden der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche gewählt worden. Der 67-Jährige wurde von den Vereinsmitgliedern einstimmig gewählt und tritt die Nachfolge von Hans P. Rheinheimer an. Bauer lebt seit 1992 mit seiner Frau in Potsdam. Als leitender Mitarbeiter für Finanzierungs- und Haushaltsfragen des Bundesverteidigungsministeriums war er 1992 vom damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe in die Staatskanzlei geholt worden und war bis zum Jahr 2004 Leiter der Zentralabteilung der Staatskanzlei, die auch für Protokollfragen zuständig ist.
Erstmals nach 35 Jahren können ab heute die erhaltenen Architekturteile der Garnisonkirche aus dem Depot des Potsdam Museums besichtigt werden. Um 16 Uhr wird die Ausstellung im ehemaligen Fahrradladen am Standort der Barockkirche in der Breiten Straße eröffnet. „Alle Interessierten sind eingeladen“, sagte Andreas Kitschke, der maßgeblich an der vom Potsdam-Museum gestalteten Schau mitgewirkt hat.
Die grafische Gestaltung der Tafeln besorgte Dieter Wendland. Dazu gibt es einen Film von Olaf Gutowski zu sehen, der im Wesentlichen aus Interviews mit Zeitzeugen besteht. Ihre Erinnerungen werfen ein bezeichnendes Licht auf die damaligen politischen Konstellationen, die zur Sprengung des berühmten und architektonisch bedeutenden Bauwerkes führten.
Bei der Sichtung der Originalteile gab es eine „überraschende Entdeckung“, berichtete Kitschke. Einige für Buchstaben gehaltene Bleiteile erwiesen sich nämlich als Ziffern der Turmuhr. So konnte die Uhr in Originalgröße dargestellt und mit den erhaltenen echten Ziffern und Zeigern versehen werden. „So viel Geschichte wie nötig und so viele Bilder wie möglich“, charakterisiert Kitschke das Ausstellungskonzept, das eine abgerundete Information über das Bauwerk, seine politische Rolle sowie über Aufbau und Zerstörung bietet. Ein besonderes Ruhmesblatt sind die Dokumente, die den Widerstand einiger Potsdamer Bürgerinnen und Bürger gegen die Sprengung der zu großen Teilen noch erhaltenen Kirche im Juni 1968 belegen.
Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte informierte, dass am originalen Ort bis zum 9. November zur Straße hin eine Versöhnungskapelle entstehen soll, die den Rahmen für „geistigen Veranstaltungen“ bilden werde. Insgesamt erhofft sich die Fördergesellschaft von der Gestaltung des Ortes einen Schub für die Spendenbereitschaft, welche die Kosten für den Wiederaufbau in Höhe von 65 Millionen Euro aufbringen soll. Günter Schenke
Die Dauerausstellung zur Garnisonkirche ist Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Günter Schenke
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