Landeshauptstadt: Bauern müssen sich noch gedulden
Betreuung der Potsdamer Landwirte bleibt vorerst beim Landkreis
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Betreuung der Potsdamer Landwirte bleibt vorerst beim Landkreis Marquardt. Die Landwirte in den neuen Ortsteilen des Potsdamer Nordens müssen vorerst mit einer Übergangsregelung vorlieb nehmen. Die Regelung sieht ein Weiterbestehen der Betreuung durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark durch die Außenstelle Werder vor – bei gleichzeitigem Wechsel aller anderer Zuständigkeiten zum Potsdamer Stadthaus (PNN berichteten). Das werde von den Landwirten zwar moniert, aber vorläufig wird es so bleiben, denn „es gibt seit 1996 einen Betreuungsvertrag zwischen Potsdam und Potsdam-Mittelmark, der erst zum 31. Dezember 2004 gekündigt werden konnte“, erläuterte Klaus-Dieter Bolze, Bereichsleiter für Umwelt und Natur bei der Potsdamer Stadtverwaltung, gestern in Marquardt der vollzählig versammelten Bauernschaft des Ortsverbands Fahrland und Umgebung. Zudem wies er darauf hin, dass der Aufbau eines eigenen Landwirtschaftsamtes für die Stadt Potsdam sehr aufwendig sei. Allein für die Nutzung des Programms für die Berechnungen der Brüsseler Zuwendungsbescheide seien 100000 Euro an Lizenzgebühren zu zahlen. Für die komplette Betreuung der Landwirte durch die Außenstelle Werder des Landwirtschaftsamtes überweise die Stadt dagegen jährlich 38000 Euro an den Landkreis. „Ist denn so ein eigenes Landwirtschaftsamt auch wirtschaftlich sinnvoll?“, fragte er. Diese Frage beantwortete gleich seine Chefin Elona Müller, Beigeordnete für Umweltschutz. „Wir dürfen bei der prekären Haushaltslage keine zusätzlichen Leute in unserer Verwaltung einstellen“, sagte sie. Und dann: Neue Mitarbeiter zu finden und erst einzuarbeiten sei zeitaufwendig und dadurch teuer. „Für Sie ist doch eine gute fachliche Betreuung das Wichtigste, und die haben sie meines Wissens nach beim Landkreis“, wandte sie sich an die Landwirte. Sie hält eine Betreuung der Potsdamer Landwirte auch ab 2005 durch Werder für die vernünftigste Lösung. Die fachliche Kompetenz der dortigen Mitarbeiterin erkannten die Landwirte uneingeschränkt an. Trotzdem müsse man nach 2005 über neue Lösungen nachdenken, denn „der Anschluss an Potsdam ist uns schließlich übergestülpt worden“, sagte Ortsbauernführer Ernst Ruden. Ein Aspekt war jedoch bislang vergessen worden. „Was wird aus dem Programm ,Förderung des ländlichen Raums?“, fragte Manfred Kleinert vom Obstgut Marquardt. Ist nun das Landesamt in Brieselang oder das Städtebauministerium in Potsdam zuständig? Das zu ergründen, hat gestern Wieland Niekesch (CDU) mit auf den Weg in seine Landtagsfraktion genommen. Gutzeit
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