Landeshauptstadt: Baufamilien im Glück
Richtfest bei der Bauherrengemeinschaft Alte Brauerei in Babelsberg
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Babelsberg - Am einst größten Schandfleck in Alt Nowawes, an der Alten Brauerei, zog die dortige Baugemeinschaft gestern die Richtkrone hoch. Im Frühjahr wollen die ersten zwei Familien bereits in ihre Häuser einziehen, bis Ende 2008 sind alle zwölf drin. 21 Kinder gehören schon heute dazu, ein Grund für Martin Klein namens der Familien den Titel „kinderfreundlichste Stadt Deutschlands“ auf Babelsberg zu beziehen.
Klein verteilte in seiner Richtfestrede viel Lob für die Stadtkontor GmbH, die das Projekt managt und die Häuslebauer bei ihren Wünschen und Problemen hilfreich unterstützt. Der Richtschmaus mit Eisbein und Sauerkraut fand zwischen den zugigen Wänden der alten Fabrik, einst Niederlassung der Schlossbrauerei Berlin-Schöneberg, statt. In diesem Gebäude sollen ab dem nächsten Frühjahr 14 so genannte Loft-Wohnungen, deren Größen von 63 bis 140 Quadratmeter reichen, entstehen. Wie Stadtkontor-Geschäftsführer Rainer Baatz informierte, gebe es bereits elf Interessenten für die Eigentumswohnungen. „Dieses alte Gebäude macht den Charme des Wohnquartiers aus“, sagt Baatz. An Abriss und Neubau habe er daher nie gedacht. Die hier entstehenden Wohnungen würden durch ihren individuellen Zuschnitt ganz besonders reizvoll sein. Auch die Wohnungen in den zwölf Stadthäusern seien „nicht von der Stange“, versichert der Stadtkontor-Chef.
Nach dem Vorbild der Bebauung des Theodor-Hoppe-Weges hatte Stadtkontor im Jahre 2005 die Idee einer Baugemeinschaft für das Areal geboren und bald fanden sich die ersten Familien, die hier siedeln wollten. In der Gemeinschaft zu bauen, das habe Zukunft, meinte Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz. Der Vorteil erschließt sich nicht sofort; das Ganze soll jedoch laut Baatz preiswerter sein, weil ein Bauträger eingespart wird. Viele Bauträger-Aufgaben scheint jedoch die Stadtkontor GmbH zu leisten. Ihr Mitarbeiter Dietrich Wiemer ist als Projektverantwortlicher für die Baufamilien in allen Fragen der Ansprechpartner und wurde gestern dafür mit viel Lob bedacht.
Das auf dem Brauerei-Gelände vorhandene Kühlhaus mit seinen dicken Luftkammer-Wänden ist ebenfalls im Umbau. Hier richten die Babelsberger Architekten Schulte & Schagemann ein Büro und eine Wohnung her. Carl Schagemann ist unter anderem bekannt für das Uni-Hörsaalgebäude in Griebnitzsee.
Zwischen Brauerei und Kühlhaus ist ein Neubau mit zwei Wohnungen geplant. Im Umbau befindet sich ferner eine Remise mit Backsteinwänden, die wohl früher als Pferdeställe dienten. Arbeiter sind derzeit mit Atemschutzmasken dabei, das Gebäude asbestfrei zu machen. Die Nutzung steht laut Baatz noch nicht fest, gedacht sei an Werkstätten oder Räumlichkeiten für die Freizeitgestaltung der Bewohner.
Günter Schenke
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