Landeshauptstadt: „Baukultur geht alle an“
Neue Bundesstiftung nimmt Arbeit in Potsdam auf
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Berliner Vorstadt - Die neu geschaffene „Bundesstiftung Baukultur“ hat ihre Arbeit in Potsdam aufgenommen. Vorstandssprecher Prof. Michael Braum brachte das Anliegen der Institution gestern vor der Presse mit dem Slogan „Baukultur geht alle an“ auf den Punkt. Der Bundesstiftung gehe es nicht vordringlich um Schlösser und Theater, sondern um die Alltagsarchitektur, betonte er.
„Wir werden uns auch in Potsdam einmischen“, sagt der Vorstandssprecher. Die Stiftung sei zwar deutschlandweit tätig, doch wolle sie die Stadt des Stiftungssitzes nicht ausblenden. Braum erwähnte die Potsdamer Mitte. Es komme darauf an, hier wieder die Stadt hineinzubringen, damit zum Beispiel an der Alten Fahrt wieder städtisches Leben entsteht.
Die Bundesstiftung will mit sieben hauptamtlichen Mitarbeitern in Potsdam arbeiten. Übergangsweise sind deren Büros in einem umgebauten Pferdestall an der Schiffbauergasse untergebracht. Vorgesehen ist, dass die Stiftung Mitte nächsten Jahres ihr Domizil in einem umgebauten Backsteingebäude nahe der Schinkelhalle bezieht. Wie Braum berichtet, habe es zum Umbau einen Architektenwettbewerb gegeben, an dem sich 160 Bewerber, mehr als zum Berliner Stadtschloss, beteiligt hätten. Die jetzige Struktur dieses Gebäudes sei denkbar ungeeignet: „kleine Fenster, dicke Wände, fette Treppe, Eingang hinten rum.“ Beim Umbau müsse „ein anderer Geist rein“, sagt Braum und verspricht ein architektonisches „Spiel des Alten mit dem Neuen.“
Zur Baukultur gehöre laut Braum vor allem die Demokratie und die fachlich fundierte Verfahrenskultur bei Vorhaben. Den Dialog mit der Öffentlichkeit sehe er als die wichtigste Aufgabe der Bundesstiftung. Als eines der ersten Projekte kündigt er eine bundesweite Befragung an. In dieser sollen die Bürgerinnen und Bürger unter anderem die Gebäude und Stadträume nennen, die sie für besonders gelungen oder misslungen halten. Günter Schenke
Günter Schenke
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