Landeshauptstadt: Bäume vor dem Rathaus sollen gefällt werden
Nauener Vorstadt - Wegen des Umbaus der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Nauener Tor und Alleestraße sollen sechs etwa 60 Jahre alte Linden verschwinden. Fünf davon stehen noch auf der Seite der stadtauswärtigen Fahrspur zwischen Verwaltungsgericht und Rathaus, eine Linde ist am Freitag bereits gefällt worden.
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Nauener Vorstadt - Wegen des Umbaus der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Nauener Tor und Alleestraße sollen sechs etwa 60 Jahre alte Linden verschwinden. Fünf davon stehen noch auf der Seite der stadtauswärtigen Fahrspur zwischen Verwaltungsgericht und Rathaus, eine Linde ist am Freitag bereits gefällt worden. Die nächsten könnten in der Nacht zu Dienstag fallen, so Martina Woiwode, die in der Stadtverwaltung für den Umbau der Straße zuständig ist. Die Bäume können nur während der Betriebspause der Tram gefällt werden. Dann werde Kunstlicht eingesetzt, so Woiwode. Nach dem Ende der Bauarbeiten sollen sechs neue Linden gepflanzt werden.
„Ursprünglich wollten wir die Bäume stehen lassen“, sagte sie. Allerdings habe man bei den Bauarbeiten festgestellt, dass das Fundament des alten Bordsteins nicht so tief reichte wie angenommen. Wurzeln hatten sich unmittelbar unter dem Bordstein, dem Gehweg und dem Fahrbahnbelag ausgebreitet. Bei der notwendigen Ausschachtung würden die Wurzeln zerstört und die Bäume absterben. Außerdem soll der Gehweg abgesenkt werden, um dort Parkplätze für Lieferanten zu schaffen. Eine Einengung der Straße komme wegen der starken Nutzung der Straße durch Tram, Busse und den Radverkehr nicht in Frage. Es sei auch nicht möglich, den gesamten Straßenbelag über das Wurzelwerk zu erhöhen, weil sonst bei Starkregen angrenzende Keller volllaufen könnten.
Kritik an den Baumfällungen äußerte der Grüne Stadtverordnete Andreas Menzel. Es sei falsche Politik, große alte Alleebäume für Parktaschen zu fällen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sei „beim Entgrünen Potsdams“ wohl nicht zu stoppen, so Menzel. Vorübergehend kann er noch auf Hilfe aus Tierreich hoffen: Findet ein Artenschutzexperte Montagnacht noch benutzte Vogelnester in einem Baum, bleibt dieser vorerst stehen. Das könnte die Bauarbeiten verzögern, so Woiwode. Zwischen Behlert- und Helene-Lange-Straße gehen die Bauarbeiten indessen voran. Vom Reiterweg aus kann die Straße nur noch bis zur Hausnummer 70 befahren werden. mar
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