Landeshauptstadt: Baustart auf der Birnenplantage
Erster Spatenstich in Neu Fahrland für Kinderspielplatz, Kleinspielfeld sowie Feuer- und Rettungswache
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Neu Fahrland - Es handele sich um eine „sehr lange Geschichte“, erklärte gestern Jann Jakobs (SPD) – doch sie soll ein gutes Ende haben: Gestern vollzog der Potsdamer Oberbürgermeister gemeinsam mit Ortsbürgermeister Hartmut Reiter (parteilos) den ersten Spatenstich zum Bau einer Sport- und Freizeitanlage auf einem 6,1 Hektar großen, Birnenplantage genannten Areal zwischen der Straße Am Kirchberg und dem Weißen See.
Vorplanungen für das zwei Millionen Euro teure Gesamtvorhaben gehen bereits auf die Zeit vor der Eingemeindung Neu Fahrlands im Jahr 2003 zurück. Zunächst existierten Pläne für eine Fußballschule, die sich zerschlugen. Später gab es rechtliche Probleme mit Nachbarn, die eine zu starke Lärmbelästigung befürchteten, wie Jakobs anmerkte.
Das nun gestartete Vorhaben unmittelbar neben der bereits vor 2003 fertiggestellten Kita „Kinderland“ besteht aus vier Bauabschnitten. Zunächst werde ab Oktober für 152 000 Euro ein Kinderspielplatz errichtet. Dem folgt im kommenden Jahr ein allwettertaugliches Kleinspielfeld mit einer allseitigen Ballfangeinrichtung in den Ausmaßen 22 mal 44 Meter. Die Kosten inclusive der Errichtung eines Parkplatzes gab der Oberbürgermeister mit 230 000 Euro an. Weitere 550 000 Euro lässt sich die Stadt Potsdam für eine seitliche Erschließungsstraße und einen Lärmschutzwall sowie einen Sanitärcontainer kosten. Im Jahr 2010 soll dann eine neue Feuer- und Rettungswache für 1,08 Millionen Euro fertig sein. In das Gebäude werden auch Räume für den Ortsbeirat und für die Vereine des Ortsteils integriert sein. Architekt Reiner Becker nannte die Aufgabe reizvoll, die drei Funktionen – Feuerwehrgerätehaus, Rettungsstelle und Gemeindezentrum – in einem Gebäude unterzubringen. Der noch nicht fertige Entwurf werde „das Kubische“ als Stilmittel verwenden; in jeden Kubus (Würfel) soll eine Funktion untergebracht.
Ortsbürgermeister Reiter dankte in seiner Rede den „Visionären“, die das Areal schon vor vielen Jahren der Treuhand abgekauft hätten, allen voran Manfred Cornehl (parteilos), der 16 Jahre lang Bürgermeister von Neu Fahrland war. Dieser erklärte, das nun zugunsten der Allgemeinheit zu entwickelnde Grundstück sei seinerzeit „nicht billig“ gewesen. Dennoch habe es Neu Fahrland geschafft, 2003 schuldenfrei in die Eingemeindung zu gehen. „Wir haben nie über unsere Verhältnisse gelebt“, so Cornehl.
Dank sagte Reiter gestern auch dem Ortsbürgermeister von Uetz-Paaren, Hans Becker. Das Areal am See soll auch als Badewiese genutzt werden. Um dies veranschaulichen zu können, hat „Trekker Becker“, wie Reiter witzelte, die Wiese gestern mit einer großen Landmaschine gemäht. „Wir in den neuen Ortsteilen helfen uns gegenseitig“, sagte der hauptberufliche Landwirt. Guido Berg
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