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Freileitung in Golm bleibt auf alter Trasse: Baustart für Erneuerung wohl im Herbst

Golm/Marquardt - Die Bemühungen um eine Verlegung der Hochspannungsleitung in Golm sind endgültig gescheitert. Dies teilte Mario Wersig von der Bürgerinitiative „Golm unter Strom“ den PNN am Dienstag auf Anfrage mit.

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Golm/Marquardt - Die Bemühungen um eine Verlegung der Hochspannungsleitung in Golm sind endgültig gescheitert. Dies teilte Mario Wersig von der Bürgerinitiative „Golm unter Strom“ den PNN am Dienstag auf Anfrage mit. „Für uns ist das Thema jetzt durch“, sagte Wersig. Er und seine Mitstreiter hätten den Kampf gegen die Beibehaltung des bisherigen Trassenverlaufs „faktisch eingestellt, weil es realistisch keine Chance mehr gibt“, erläuterte der Sprecher der Initiative. Golms Ortsvorsteher Marcus Krause (SPD) äußerte sich gegenüber den PNN in ähnlicher Weise ernüchtert: „Die Leitung wird auf der alten Trasse neu gebaut und wir alle werden es wohl nicht mehr erleben, den Ort ,leitungsfrei’ zu sehen.“

Wann Stromnetzbetreiber Edis mit der geplanten Erneuerung und Verstärkung der Hochspannungsleitung im Abschnitt zwischen Wustermark und Geltow beginnen wird, steht nach Angaben des Unternehmens noch nicht exakt fest. Voraussichtlich werde es jedoch im Herbst losgehen, sagte Sprecher Horst Jordan.

Wie berichtet plant Edis die Erneuerung der fast 80 Jahre alten Hochspannungsleitung, die unter anderem durch Marquardt und Golm führt. Ursprünglich sollte auch in Marquardt der mitten durch die Ortslage führende Trassenverlauf beibehalten werden. Nach zähem Ringen zwischen der dortigen Bürgerinitiative „Freileitung raus!“, dem Netzbetreiber Edis und der Stadt Potsdam konnte man sich schließlich auf eine Ortsumgehung für die Stromkabel einigen (PNN berichteten). In Golm bleibt der jetzige Trassenverlauf nun bestehen.

Die Golmer Bürgerinitiative hatte dem Potsdamer Rathaus in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, sich nicht intensiv genug für eine Verlegung der Leitung in die Erde oder – als Freileitung – an den Rand des Ortes einzusetzen. Die Stadt verwies jedoch darauf, dass ein Erdkabel oder eine Verlegung der Freileitung erhebliche Mehrkosten verursachen würden. Im Hauptausschusses hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) Anfang Februar seine Bedenken erklärt, öffentliche Mittel für eine Leitungsverlegung bereitzustellen, um auf diese Weise einzelne Golmer Grundstückseigentümer zu entlasten. Gegen eine Verlegung der Freileitung an den Rand von Golm wurden vonseiten des Rathauses auch genehmigungsrechtliche Bedenken vorgebracht, da eine neue Trasse das Landschaftsschutzgebiet beeinträchtigen würde. HC

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