zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Bauverein kritisiert Info-Abend Toleranzverein hofft auf zweite Veranstaltung

Innenstadt - Schwierige Konsenssuche: Ihr Fernbleiben an einer Informationsveranstaltung zum Potsdamer Synagogenstreit in der Französischen Kirche am Sonntagabend begründeten der Synagogenbauverein und die Jüdische Gemeinde Potsdam damit, erst aus den PNN am 26. Februar davon erfahren zu haben.

Stand:

Innenstadt - Schwierige Konsenssuche: Ihr Fernbleiben an einer Informationsveranstaltung zum Potsdamer Synagogenstreit in der Französischen Kirche am Sonntagabend begründeten der Synagogenbauverein und die Jüdische Gemeinde Potsdam damit, erst aus den PNN am 26. Februar davon erfahren zu haben. Geladen hatte der Verein „Potsdamer Toleranzedikt“. Die Kritiker des für den Synagogenbau vorgesehenen Entwurfs des Architekten Jost Haberland – Ud Joffe von der Synagogengemeinde Potsdam, Ulrich Zimmermann von der Bürgerinitiative Mitteschön sowie die Richterin Jana Kadegis – hatten dem Publikum ihre Ansichten dargelegt (PNN berichteten). Der Bauverein teilt nun mit: „Wir mussten aber zu unserer beträchtlichen Überraschung feststellen, dass zwar über ein von uns seit mehr als fünf Jahren begleitetes Projekt ,informiert’ werden solle, dass aber weder das Land als Bauherr, noch der Architekt, die größte jüdische Gemeinde von Potsdam oder der Bauverein an dieser ,Information’ beteiligt sein sollten.“ Die erst am 2. März 2011 an den Bauverein adressierte Einladung „konnte den Eindruck, dass das Podium keine Gewähr für eine umfassende, sachliche Information bietet, nicht ausräumen“, heißt es in der Mitteilung des Synagogenbauvereins weiter. Daran ändere auch das ergänzend zur öffentlichen Einladung eingeräumte Rederecht für die „Vertreter der anderen Konfliktparteien“ nichts. Wie Daniel Wetzel vom Verein „Potsdamer Toleranzedikt“ den PNN gestern sagte, seien die Einladungen an die Akteure lange vor der Presseinformation versendet worden. Die Idee des Vereins war es, keine klassische Podiumsdiskussion zu machen, „wo sich der Streit nur erneuert“, wie Vereinsvorstand Sabine Leinkauf erklärte. Vielmehr sollte in einer ersten Veranstaltung die eine Seite des Konflikts zu Wort kommen und die andere Seite zuhören und umgekehrt auf einer zweiten Veranstaltung. „Beide Gruppen sollten einen breiten Rahmen bekommen, um ihr Anliegen vorzubringen“, sagte Simone Leinkauf. Motto: „Hört Euch gegenseitig zu“ als erster Schritt für Toleranz. Es seien lediglich die Kritiker des Synagogen-Entwurfes von Jost Haberland gewesen, die sich zuerst gemeldet und daher den Auftakt bilden konnten.

Der Bauverein, der Architekt Haberland und die Jüdische Gemeinde seien nun eingeladen, auf einer zweiten Veranstaltung ihre Position vor dem Publikum und idealerweise den Vertretern der anderen Streitpartei vorzutragen. Das könne wieder in der Französischen Kirche stattfinden – Zeitpunkt und Tag könnten die Vertreter des aktuelle Synagogenentwurfes selbst festlegen. Simone Leinkauf erklärte, dass der Verein „Potsdamer Toleranzedikt“ in der Synagogen-Debatte selbst keine Position beziehe. Ziel des Vereins sei es weiterhin, womöglich zu einer dritten Veranstaltung zu kommen, auf die die Konfliktparteien dann direkt miteinander reden. Simone Leinkauf: „Wir sind optimistisch und strecken die Hand aus.“ gb

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })