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Landeshauptstadt: Bauverein ohne Rabbiner

Nahum Presman gab Mitgliedschaft zurück

Stand:

Der Rabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Potsdam, Nahum Presman, trat jetzt aus dem Bauverein Neue Synagoge Potsdam e.V. aus. Dies bestätigte Horst-Dieter Weyrauch, Vorsitzender des Bauvereins, gegenüber den PNN. Als Grund seines Austrittes habe Presman „persönliche Gründe“ genannt.

Tatsächlich sei es bereits vor der Spendengala zu Gunsten des Synagogenneubaus in der Schlossstraße 1 am 16. November zum Eklat gekommen, wie der Vereinsvorsitzende sagte. Presman, Rabbiner der konservativen Sabbath Lubawitsch, hätte sich geweigert, bei der Podiumsdiskussion neben dem als liberal geltenden Oberrabbiner Walter Jacob zu sitzen. Drei Tage vor der Veranstaltung im Nikolaisaal habe er deshalb seine Teilnahme abgesagt. „Das hat mich sehr geärgert“, gesteht Weyrauch. Zumal der Landesrabbiner in die gesamte Vorbereitung und Planung der Spendengala einbezogen gewesen sei und wusste, „dass wir den Präsidenten des Abraham-Geiger-Kollegs zu Gast haben würden.“

Mit der Rückgabe von Presmans Mitgliedschaft seien jetzt als Vertreter des jüdischen Glaubens nur noch Mitglieder der jüdischen Gemeinde im Bauverein. Das sei aber nicht schlimm, meint der Vereinsvorsitzende. Ungeachtet dessen werde man versuchen, den Neubau einer Synagoge in Potsdam voranzutreiben. Weyrauch stoße sich auch daran, dass in dem Konflikt zwei Dinge miteinander vermengt würden: nämlich Bauvorhaben und Glaube. „Wir wollen ein neues jüdisches Gotteshaus“, erklärte der Vorsitzende des Bauvereins. Man werde aber selbst nicht bestimmen, welche Glaubensausrichtung dort Einzug halte. Das solle entschieden werden, wenn die Synagoge steht.

Der Synagogen-Bauverein hatte sich im März 2005 gegründet. Er setzt sich mit dem Land Brandenburg und der Landeshauptstadt für die Errichtung einer neuen Synagoge in Potsdam ein. Als Eigentümer des Grundstücks und als Bauherr trägt der Verein die Verantwortung für die Durchführung des Vorhabens. Sowohl die finanzielle als auch die personelle und sachliche Realisierung des Baus der Neuen Synagoge liegen in seinen Händen. Bei der Spendengala im November kamen 15000 Euro zusammen. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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