zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Beben

-

Stand:

ATLAS Von Detlef Gottschling Die Diskussion um die Geräusche der Potsdamer Straßenbahn wird immer heftiger geführt. War zunächst von Wahrnehmungen und Gefühlen die Rede, mischen sich jetzt immer mehr Fachleute in den Disput ein. Die CDU-Fraktion hat das Thema aufgegriffen, ein Gutachten in ihrem Auftrag ist kurz vor dem Erscheinen. Der Verkehrsbetrieb in Potsdam schickt seine Fachleute ins Feld, die den Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung anschaulich die Vorteile der Potsdamer Bahnen, vor allem der Combinos, erläutern. Warum die ganze Aufregung? Die Anschaffung von Niederflur-Straßenbahnen an sich ist eine gute Sache. Die alten Tatra-Bahnen aus DDR-Zeiten, die schon zigmal wieder erneuert wurden, sind eigentlich nicht mehr zeitgemäß. Überall im Bundesgebiet sehen die Leute, wenn sie auf Reisen sind, moderne neue Straßenbahnen, die leicht zu erklimmen sind. Eigentlich könnten die Potsdamer auf ihre neuen Siemens-Bahnen stolz sein. Doch nun macht das Wort „Rumpelino“ in Potsdam die Runde, und es muss reagiert werden. Die einen messen Geräusche, die von der Luft übertragen werden, die anderen konzentrieren sich auf das Beben, das der Untergrund weiterleitet. Die Geräusche im Innenraum sind ein weiterer Streitpunkt. Und das in einer Stadt, wo die Erdbebenforschung Weltruf erlangt hat. Die Bewertung der Straßenbahnen per Richter-Skala ist mit Sicherheit zu erwarten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })