SCHULSOZIALARBEITER: Bedarf steigt: Familiäre Probleme am häufigsten
Schüler melden sich immer häufiger wegen familiäreren Probleme und Differenzen in der Schule bei Sozialarbeitern. Jedoch wird nur ein kleiner regionaler Teil der Probleme in diesen Statistiken erfasst: Denn an nur zwanzig Schulen in Potsdam und Potsdam-Mittelmark arbeiten speziell ausgebildete Sozialarbeiter – zwölf in der Mittelmark, acht in Potsdam.
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Schüler melden sich immer häufiger wegen familiäreren Probleme und Differenzen in der Schule bei Sozialarbeitern. Jedoch wird nur ein kleiner regionaler Teil der Probleme in diesen Statistiken erfasst: Denn an nur zwanzig Schulen in Potsdam und Potsdam-Mittelmark arbeiten speziell ausgebildete Sozialarbeiter – zwölf in der Mittelmark, acht in Potsdam. Und die Tendenz ist weiter fallend, denn die Gelder zur Finanzierung der Stellen gelten als freiwillige Leistung der Kommune. Schon zum nächsten Schuljahr droht in Potsdam erneut eine Stelle wegzufallen, dabei wird seitens der Politik und auch des Jugendamtes immer wieder eine flächendeckende Besetzung der Schulen mit Sozialarbeitern angemahnt. Aktuell liegen in Potsdam jedoch nur zwei Bedarfsanmeldungen von Schulen vor: Die Grundschule Am Priesterweg (20) sowie die Sportschule (55) wollen Sozialarbeiter an ihren Schulen. Während die Grundschule auf der Prioritätenliste des Jugendhilfeausschusses an Position 1 steht und ab August eine Stelle bewilligt werden soll, steht die zweite Stelle unter dem Vorbehalt der Finanzierung. Laut Jugendförderplan wird diese nur weiter bestehen, wenn es eine Ko-Finanzierung gibt. Die beiden Stellen werden nicht neu geschaffen – sie werden durch die Schließung der Curie-Schule und dem Auslaufen der Sekundarstufe in der Luxemburg-Schule frei. 204 Einzelfällen hat es im vergangenen Schuljahr in Potsdam gegeben, das ist ein Anstieg um gut zehn Prozent. Hauptgrund an den sechs Potsdamer Gesamt- und Oberschulen sind familiäre Probleme, in der Grundschule gelten vor allem Konflikte in der Schule als Hauptgründe für das Aufsuchen der Sozialarbeiter. Schwerpunkt der Arbeit bildeten laut aktueller Auswertung Jugendlichen der Jahrgänge 1989 und 1991, etwa zwei Drittel der „Klienten“ wohnte bei getrennt lebenden Eltern. Die Einsicht, Hilfe zu brauchen scheint dagegen weit verbreitet: beinahe zwei Drittel der Jugendlichen suchten selbst die Sozialarbeiter auf, der Rest kam auf Initiative von Lehrern zur Beratung. Im Land Brandenburg gibt es etwa 140 Schulsozialarbeiter sowie 33 Schulpsychologen für 330 000 Schüler. Heute findet für die Planung eine gemeinsame Sitzung der Stadtverordneten aus dem Jugendhilfe- sowie Bildungsausschusses statt (Stadthaus, 17.30 Uhr, Raum 3.025). jab
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