Landeshauptstadt: Bedeutendster Babelsberger

„Nächstenliebe zählt“, 4. Dezember 2006

Ich begrüße die Entscheidung, dass der Oberlin-Vorsteher Theodor Hoppe den Titel „bedeutendster Babelsberger aller Zeiten“ erhielt. Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen, in dem wichtige Details aus dem Leben und Wirken dieser Persönlichkeit aufgelistet wurden.

Besonders interessant fand ich die folgende Aussage: „Unter seiner Leistung entstanden eine Kleinkinderschule mit angeschlossenem Ausbildungsseminar“. Obwohl ich Theodor Hoppe nicht persönlich kennenlernen konnte (ich bin Jahrgang 1941) ist mir der Name des einzigen Ehrenbürgers von Nowawes nicht unbekannt. Meine Mutter besuchte als junges Mädchen das Oberlin-Seminar zur Ausbildung evangelischer Kleinkinder-Lehrerinnen zu Nowawes“ in den Jahren 1921/1922. Die erste Unterschrift auf ihrem Abgangszeugnis ist die von Pfarrer Dr. Hoppe. Vom Mai bis September 1922 war meine Mutter, die KleinkinDerlehrerin Herta Rothe, an der Sommer- und Kleinkinderschule des Oberlinhauses in Beelitz tätig. Die Bestätigung ihres Einsatzes, die verbunden wurde mit „besten Segenswünschen für die Zukunft“ ist ebenfalls von Pfarrer Dr. Hoppe unterschrieben worden.

Die solide Ausbildung im Oberlin-Seminar – der mir vorliegende Lehrplan bestätigt diese Aussage – bestimmte das weitere Leben meiner Mutter. Ihre ganze Liebe gehörte den Kindern, ab 1926 den ihr als Leiterin des städtischen Kinderheims Nowawes (Havelstraße 14) anvertrauten, ab 1949 vielen Potsdamer Kindern, die sie in dem Kinderheim des KWU (Kommunales Wirtschaftsunternehmen), beziehungsweise als Hortleiterin betreute und nicht zuletzt ihren beiden Töchtern.

Ihrem Vorbild nacheifernd, ergriffen auch wir den Lehrerberuf. So hat Pfarrer Dr. Hoppe in gewisser Weise auch meinen Lebensweg mitbestimmt. Wie schön, dass die Babelsberger gerade ihn zum „bedeutendsten Babelsberger aller Zeiten“ auserkoren haben.

Karin Hanusch, Potsdam