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Von Michael Meyer: Befreiungsschlag mit sieben Toren

Turbine Potsdam bezwang im Ostderby daheim den USV Jena mit 7:0

Stand:

Mit einem deutlichen 7:0 (1:0) im Ostderby gegen den FF USV Jena gelang dem Deutschen Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam gestern daheim im Karl-Liebknecht-Stadion ein wichtiger Befreiungsschlag nach dem DFB-Pokal-Aus am Ostersamstag beim FCR Duisburg. „Das war ein ganz wichtiger Sieg und ein deutliches Zeichen Richtung Duisburg“, atmete Turbines Trainer Bernd Schröder nach dem Abpfiff auf. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt.“ Die Tore für sein Team, das am kommenden Sonntag im Hinspiel des Champion-League-Halbfinals erneut beim FCR antreten muss, erzielten Anja Mittag (41., 71.), Fatmire Bajramaj (50.), Viola Odebrecht (57.), Yuki Nagasato (62., 88.) und Marie-Louise Bagehorn (79.).

In Halbzeit eins hielten die Jenaerinnen vor 1021 Zuschauern noch lange ihren Kasten sauber. Ihre Abwehr stand gut gestaffelt, so dass Turbine zunächst vergeblich anrannte. Schon in der 8. Minute hatte Anja Mittag eine Riesenchance, als sie links in den Strafraum dribbelte, dann aber knapp am rechten Pfosten vorbeischoss. Fatmire Bajramaj (15., 19., 24.) und Jennifer Zietz (17., 36.) zielten anschließend zu ungenau, während auf der Gegenseite beim ersten Torschuss der Gäste in der 33. Minute durch Julia Arnold die zwischen die Turbine-Pfosten zurückgekehrte Desiree Schumann keine Mühe hatte. Turbines Aktionen fehlte es lange an Präzision, dann aber klappte es doch mit der Potsdamer Führung. Nach einer Flanke Bianca Schmidts von halbrechts in den Strafraum stand Anja Mittag goldrichtig, um aus spitzem linkem Winkel flach zum 1:0 zu treffen (41.).

Kurz nach dem Seitenwechsel bog Turbine endgültig auf die Siegerstraße ein. Tabea Kemme setzte sich auf der linken Außenbahn durch, passte an der Strafraumgrenze zur mitgelaufenen Fatmire Bajramaj, und die netzte flach zum 2:0 ein (50.). Dann stieg Viola Odebrecht nach einem Freistoß Bajramajs von links vorm USV-Kasten am höchsten und köpfte zum 3.0 ein (57.). „Jetzt zeigten wir eine Demonstration modernen Fußballs“, erklärte Schröder später. Yuki Nagasato erhöhte nur vier Minuten nach ihrer Einwechslung auf 4:0 – Mittag schob das Leder aus zentraler Position nach rechts zur Japanerin, die in den Strafraum zog; und den linken Innenpfosten traf, von dem aus der Ball in die Maschen trudelte (62.). Anja Mittag markierte mit ihrem 17. Saisontor nach Flanke Bianca Schmidts das 5:0 (71.), ehe Marie-Louise Bagehorn nur 28 Sekunden nach ihrer Einwechslung goldrichtig stand, um nach einem Eckball Nagasatos von links ebenfalls mit Hilfe des linken Torpfostens zum 6:0 zu treffen. (79.). Nagasato sorgte mit ihrem 7:0 aus Nahdistanz für den Endstand (88.).

„Wir hatten heute hier nichts zu holen“, gestand Jenas Trainerin Heidi Vater nach dem Abpfiff, während Anja Mittag strahlte: „Das hat uns neuen Mut für den kommenden Sonntag gegeben.“ Und Mannschaftskapitän Jennifer Zietz meinte: „Wir wussten, was wir können, und haben das nach der Pause abgerufen.“

Turbine: Schumann; Schmidt, Peter, Henning; Odebrecht, Draws, Keßler (79. Bagehorn), Zietz; Kemme (58. Nagasato), Bajramaj, Mittag (72. Wich).

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