Landeshauptstadt: Befürworter und Gegner in Kartzow Gleichstand bei Votum zu Denkmalbereichssatzung
Fahrland - Das Dorf Kartzow scheint zweigeteilt zu sein. Auf einer Bürgerversammlung zur beabsichtigten Denkmalbereichssatzung für den Ort (PNN berichteten) sprachen sich am Mittwochabend 43 Prozent dafür aus, 47 Prozent waren dagegen und zehn Prozent konnten sich nicht entscheiden.
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Fahrland - Das Dorf Kartzow scheint zweigeteilt zu sein. Auf einer Bürgerversammlung zur beabsichtigten Denkmalbereichssatzung für den Ort (PNN berichteten) sprachen sich am Mittwochabend 43 Prozent dafür aus, 47 Prozent waren dagegen und zehn Prozent konnten sich nicht entscheiden. Zudem äußerten einige Anwohner zum Teil lautstark ihren Unmut über das Vorhaben, hinter dem sie strenge Auflagen und zusätzliche Kosten vermuten. Das Interesse war groß, immerhin waren 47 von 110 Einwohnern zur Versammlung gekommen. Doch kam es nicht zum erhofften klaren Bürgervotum, stellte Ortsbürgermeister Claus Wartenberg fest. Er wollte den Bürgerwillen in einer Empfehlung des Ortsbeirats an die Stadtverordneten weitergeben, denn nur diese können eine solche Satzung beschließen. Eigentlich hatten sowohl Saskia Hünicke (B90/Grüne) als Antragstellerin in der Stadtverordnetenversammlung und der oberste Denkmal-Hüter der Stadt, Andreas Kalesse, zuvor bereits klar gestellt: Eine Denkmalbereichssatzung schreibt keinem Bürger etwas vor sondern dient lediglich der Erhaltung eines Dorf- und Stadtbildes. „Es geht uns darum, ein Gebiet als Schutzraum für die vorhandene Struktur festzuhalten“, sagte Kalesse. Da stünde nicht automatisch jedes Haus unter Denkmalschutz. Zudem gelte auch hier Bestandsschutz für bereits stehende Gebäude. Nur Neubauten müssen sich dann traditionell in die Umgebung einfügen. „Dadurch können wir geplante Veränderungen kontrollieren und auch beeinflussen“, so Kalesse. Er warnte die Anwesenden vor einer Vermischung von Denkmalsatzung und Baurecht, die nichts miteinander zu tun hätten. „Wir möchten unser Dorf so erhalten wie es unsere Eltern hinterlassen haben“, plädierte Jürgen Müller von der Initiative „Bürger für Kartzow“ für die Satzung. Entsprechend sollten die bisher noch nicht umgebauten Häuser in ihrer traditionellen Art erhalten werden. Mit der Satzung sollte auch ein Maßnahmeplan festgelegt werden. Darin könnte die gepflasterte alte Dorfstraße als erhaltenswertes Objekt aufgeführt werden und müsse dann lediglich repariert und nicht komplett ausgebaut werden, so Müller. „Mit der Satzung samt Maßnahmeplan hätten wir viel Einfluss auf die weitere Dorfgestaltung.“ Der Ortsbeirat will sein Votum nun überdenken und Stadtkonservator Kalesse lädt alle Kartzower, ob Befürworter oder Gegner der Denkmalbereichssatzung, für das Frühjahr zu einer Führung durchs Dorf ein. W. Gutzeit
W. Gutzeit
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