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Sport: Begeisterte Bundestrainerin

Turbine Potsdam steht nach einem 3:0 gegen Bad Neuenahr im DFB-Halbfinale

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Turbine Potsdam steht nach einem 3:0 gegen Bad Neuenahr im DFB-Halbfinale Von Michael Meyer Da schnalzte sogar die Bundestrainerin mit der Zunge: „Das waren gut herausgespielte Tore. Und dann dieser Super-Hackentrick“, schwärmte Tina Theune-Meyer gestern nachmittag als Zuschauerin im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion. Ein Solo und ein Hackentrick Viola Odebrechts hatten zuvor dem 1. FFC Turbine Potsdam den Weg ins Halbfinale des Frauenfußball-DFB-Pokals geebnet, was die Vereinskasse um 10 000 Euro vom DFB bereichert. Die Potsdamerinnen setzten sich im Viertelfinal-Heimspiel gegen den Meisterschafts-Kontrahenten SC 07 Bad Neuenahr mit 3:0 (0:0) durch, stehen damit zum5. Mal im Cup-Semifinale und hoffen hier nun auf ein gutes Los. Im Gegensatz zum 8:0-Punktspiel zwei Wochen zuvor an gleicher Stätte gegen Bad Neuenahr sahen 480 Zuschauer gestern aber stärkere Gäste, die dem Bundesliga-Spitzenreiter das Leben diesmal lange schwer machten und zunächst selbst dem Führungstor viel näher waren. Turbine hatte Riesenglück, dass SC-Stürmerin Isabell Bachor – die Turbines Abwehr arg beschäftigte – aus 16 Metern nur die Lattenoberkante traf (24.) und Nadine Fols bei ihrem strammen Schuss in Torfrau Nadine Angerer ihre Meisterin fand (28.). Auf der Gegenseite scheiterten Conny Pohlers (4.), Anja Mittag (7.) und Jennifer Zietz (8., 35.) an Bad Neuenahrs ebenfalls gut aufgelegter Keeperin Andrea Schaller. Die Gäste standen sicher in der Abwehr, bis Vanessa Baudzus wegen Foulspiels gegen Pohlers erst Gelb (49.) und kurz darauf Gelb-Rot sah (53.). Bad Neuenahrs Trainerin Doreen Meier haderte mit dieser Entscheidung von Schiedsrichterin Monika Fornacon (Stöckse), räumte aber ein: „Das war der Knackpunkt der Partie.“ Zwar hatte ihre Elf auch danach eine Riesenchance (Fols an die Lattenunterkante/ 60.), doch schließlich schlug Potsdams Stunde. Odebrecht dribbelte sich durch die SC-Abwehr und vollendete flach in die rechte Ecke zum 1:0 (62.), dann bediente sie mit dem Hacken Navina Omilade, deren Pass vors Tor von Pohlers zum 2:0 genutzt wurde (77.). Jetzt wirkte Turbine befreiter, Petra Wimberskys 3:0 nach schöner Vorlage Annelie Brendels (86.) war Ausdruck dessen. „Wir haben im Pokal immer mehr Angst als in der Bundesliga, weil hier eine Niederlage gleich das Ausscheiden bedeutet. Auch heute war das zu merken, um so froher bin ich jetzt“, gestand Viola Odebrecht, die nun die Pause vom Fußball unter anderem für eine Verwöhn-Woche bei Muttern in Neubrandenburg und eine Woche Ägypten-Urlaub nutzen wird. „Die 21 Tage Urlaub jetzt brauche ich selbst auch“, gestand Trainer Bernd Schröder nach dem Abpfiff sichtlich erleichtert. „Wir haben bisher eine Riesensaison gespielt, nach der heute einige unserer Spielerinnen auf dem letzten Zahnfleisch krochen. Aber egal, wir sind weiter. Mit diesem Halbfinaleinzug haben wir Geschichte geschrieben, so oft wie wir hat das noch kein Frauen-Bundesligist geschafft“, erklärte der Coach. „Und ich hoffe, diesmal stoßen wir den Bock um und erreichen endlich mal das Endspiel im Berliner Olympiastadion!“ Dorthin will auch Annelie Brendel, die gestern ebenfalls ein Sonderlob der Bundestrainerin hörte. „Sie hab mir gesagt, dass ich beim Perspektivkaderlehrgang in dieser Woche in Kaiserau die Beste im Ausdauertest war“, strahlte die Flügelflitzerin.

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