Landeshauptstadt: Beginn einer „liebevollen Beziehung“
Porta spendiert 40 sozialen Potsdamer Einrichtungen neue Fahrzeuge und Arbeitseinsätze
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Porta hilft: Mit einer neuen Fahrzeugflotte und freiwilligen Arbeitseinsätzen, die insgesamt 40 sozialen Einrichtungen in Potsdam zugute kommen. Über das Gesamtvolumen der guten Tat schweigt sich das Möbelunternehmen aus. Es handele sich aber um eine „höhere sechsstellige Summe“, wie Kurt Jox, Sprecher der Geschäftsführung der Porta-Unternehmensgruppe, auf der gestrigen Präsentation der Charity-Aktion sagte. Mit dem Engagement wolle sich das ostwestfälische Unternehmen, das Ende August ein großes Möbelhaus in Potsdam eröffnet, von Anfang an in die Stadt einbringen, so Jox. „Wir kommen nicht als Filialist, sondern wollen Bestandteil des sozio-kulturellen Lebens werden.“
Im Vorfeld hatte die Porta-Gruppe, die über ganz Deutschland verteilt 20 Einrichtungshäuser unterhält, eine Liste potenzieller Spendenempfänger von der Stadt zusammenstellen lassen. „Keine einfache Aufgabe, die in der Verwaltung für mächtig Wirbel gesorgt hat“, sagte gestern die Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos). Am Ende sei „eine gute Mischung“, die alle sozialen Felder abdecke, herausgekommen. Portas Hilfsaktion sei „beispielgebend“ für alle zukünftigen Ansiedlungswilligen, so Elona Müller. Zwar engagierten sich schon viele Firmen in Potsdam auf dem sozialen Sektor. „Es kann an Unterstützung aber nie genug geben“, sagte die Sozialbeigeordnete.
Die 20 neuen VW Caddys mit Porta-Aufschrift standen gestern aufgereiht vor dem noch im Bau befindlichen 50 Millionen Euro teuren Einrichtungshaus. Sie würden Anfang kommender Woche an die Empfänger ausgeliefert. Darunter sind die Potsdamer Tafel, das Bürgerhaus am Schlaatz, der Sportclub Potsdam oder das Sozialtherapeutische Institut Berlin-Brandenburg (Stibb). Die geleasten Kleintransporter werden den Einrichtungen zwei Jahre lang kostenlos zur Verfügung stehen. Leasingraten, Wartung und Reparaturen übernehme Porta, erklärte Vorstandssprecher Jox. „Nur für den Sprit müssen sie selbst aufkommen.“
Ebenfalls am Montag werde sich das vierköpfige Charity-Team an die Arbeit machen, erklärte Christian von Bargen, Leiter der „Porta hilft“-Aktion. Bis Anfang September werde die Mannschaft 20 Projekte besuchen, dort beispielsweise Räume neu gestalten oder Reparaturen vornehmen. Potsdam sei die bundesweit bereits vierte Charity-Aktion der PortaGruppe, so von Bargen. Es solle aber nicht bei einem einmaligen Einsatz bleiben, so der Projektleiter, sondern zwischen den Begünstigten und Porta eine „liebevolle Beziehung“ entstehen. Das soziale Engagement des millionenschweren Unternehmens ist in der Familiengeschichte der Porta-Eigner begründet. Andreas Gärtner, Sohn von Mitinhaber Hermann Gärtner, kam schwerstmehrfachbehindert zur Welt. Obwohl ihm eine Lebenserwartung von maximal zwei Jahren prognostiziert worden war, wurde Andreas über 30 Jahre alt. Die nach ihm benannte 1993 gegründete Stiftung hilft bis heute Menschen mit geistiger Behinderung.
Nicola Klusemann
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