Landeshauptstadt: Behlertstraße wird „gepförtnert“

Innenstadt - Die aktuelle Hitzewelle hat erste Auswirkungen auf den Verkehrsfluss in Potsdam. Seit dem gestrigen Donnerstag wird der Verkehr in die Behlertstraße wegen einer drohenden Überschreitung des Stickstoffdioxid-Grenzwertes ab der Kreuzung Humboldtbrücke/Berliner Straße gedrosselt. Das bestätigte Thomas Jasper vom städtischen Verkehrsmanagement auf PNN-Anfrage.

Auf der großen Anzeigetafel an der Nutheschnellstraße in Höhe Horstweg würden die Autofahrer mit dem Hinweis „Verkehrsdosierung aktiviert“ bereits informiert, so Jasper. An der Kreuzung zur Berliner Straße greift dann die Pförtnerampelschaltung: Statt wie zu Normalzeiten 50 Sekunden haben die Autofahrer Richtung Behlertstraße nur eine Grünphase von 25 Sekunden. Die zeitliche Halbierung der Grünphase sei zugleich auch das Maximum, so Jasper. Damit solle erreicht werden, dass zur gleichen Zeit weniger Autos in der Behlertstraße stehen und mit ihren Abgasen die Stickstoffdioxidwerte weiter nach oben treiben. Der Verkehrsfluss werde bereits vor Erreichen der zulässigen Grenzwerte gedrosselt, damit Letztere gar nicht erst überschritten werden, sagte der Verkehrsmanager.

Bislang – und wohl noch bis Freitag – ist nur die Behlertstraße betroffen. Doch schließt Jasper wegen der Hitze nicht aus, dass auch auf anderen Magistralen der Autozufluss reglementiert werden muss. In der Zeppelinstraße etwa seien die Werte ebenfalls bereits leicht erhöht. Dies werde den Autofahrern mit dem Hinweis „erhöhte Schadstoffbelastung in der Luft“ mitgeteilt. Es ist die erste Warnung, bevor der Verkehr auf einer Straße durch Pförtnerampeln reguliert wird. 30 Stück gibt es davon im Stadtgebiet. Sie sind allerdings umstritten. Kritiker glauben, das System sorge eher für mehr Staus. Belegt ist das aber nicht. pee