ATLAS: Behutsam
Auch wenn es die Betroffenen nicht gern hören werden: Das Vorhaben der Stadtverwaltung, gutverdienende Eltern bei den Krippen-, Kita- und Hortbeiträgen stärker zur Kasse zu bitten, ist richtig. Es erschließt sich einfach nicht, warum Menschen, die überdurchschnittlich viel Gehalt beziehen, nicht auch mehr für die Betreuung ihrer Kinder zahlen sollen als jene, denen es finanziell weniger gut geht.
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Auch wenn es die Betroffenen nicht gern hören werden: Das Vorhaben der Stadtverwaltung, gutverdienende Eltern bei den Krippen-, Kita- und Hortbeiträgen stärker zur Kasse zu bitten, ist richtig. Es erschließt sich einfach nicht, warum Menschen, die überdurchschnittlich viel Gehalt beziehen, nicht auch mehr für die Betreuung ihrer Kinder zahlen sollen als jene, denen es finanziell weniger gut geht. Ebenso richtig ist es, zugleich einkommensschwächere Familien zu entlasten. Beides entspricht dem Solidaritätsprinzip, wonach die Lasten möglichst gerecht verteilt werden sollten. Und nebenbei hilft es auch der Stadtkasse. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, die Beiträge für die höheren Einkommen so zu staffeln, dass sie am Ende nicht überproportional erscheinen. Das gilt umso mehr, weil das Gros der gut verdienenden Eltern in Potsdam die bisherige Einkommenshöchstgrenze von 77 000 Euro kaum überschreitet. Schon seit Jahren gelten die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung in Potsdam als nicht eben niedrig. Steigen sie weiter, ist womöglich Potsdams Ruf als familienfreundliche Stadt in Gefahr. Eine behutsame Anpassung ist daher nötig, eine, die politisch überzeugt – andernfalls droht die Neuregelung am Widerstand der Stadtverordneten zu scheitern.
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