MEINE Woche: Bei der BZ

Es ist Praktikumszeit. Hunderte Potsdamer Schüler machen in diesen Tagen ihr so genanntes Schülerbetriebspraktikum. Tim arbeitet bei der Bank, Aron ist beim Pfarrer, Mohammed hilft beim Arzt. Mich hat es zu einer Zeitung gezogen. Und zwar zur größten in ganz Berlin. Am Kudamm sitzt die Redaktion der BZ, gläsernes Hochhaus, prima Blick auf die Gedächtniskirche. Ich hospitiere in der Sportredaktion, die Kollegen sind entspannt, machen Witze, tragen Jeans, alle halten Hertha die Daumen. Ich schreibe die Tagesnachrichten und Sportergebnisse, berichte über 19 Rote Karten in einem spanischen Fußball-Match und notiere das 124:100 der Boston Celtics über die Dallas Mavericks.

Das macht viel Spaß, und am Wochenende freue ich mich darauf, den Sport dann in die Praxis umzusetzen. Wie am Samstag: Da spielte ich wie immer beim FC Pomona, unserem Vater-Sohn-Fußballverein, den wir vor zehn Jahren gegründet haben. Wir kicken auf dem ehemaligen BUGA-Gelände, der Platz ist vereist, aber wir schlittern uns zum Sieg. Kein Thema allerdings für die BZ.

Direkt danach ging es mit meiner Familie nach Hessen zum 50. Geburtstag meines Onkels Matthias. Gefeiert wurde im größten deutschen Weingebiet, im Rheingau. In der Verwandtschaft sind alle Eintracht-Fans. Nach dem Vanilleeis hielt ich als ältester Neffe eine Festrede.

Am Montag bei der BZ waren alle schon wieder in Hertha-Stimmung. Das wichtigste Thema ist natürlich der langersehnte Start in die Rückrunde der Fußballbundesliga. Am Samstag geht es für die Hertha los. Eintracht Frankfurt wird zu Gast sein. Ausgerechnet. Und ich werde im Stadion meine Mannschaft lautstark unterstützen. Also die Hertha? Falsch geraten. Eintracht Frankfurt! Bis dahin bin ich dann hoffentlich wieder gesund, denn momentan zaust mich noch die Grippe

Wim Weimer ist 16 Jahre alt und besucht das Helmholtz-Gymnasium