Landeshauptstadt: Bei Erdarbeiten Sockel des Denkmals entdeckt
Bund der Unteroffiziersschüler ehrte gefallene Kameraden
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Bund der Unteroffiziersschüler ehrte gefallene Kameraden Reste des seit Kriegsende 1945 verschollenen Denkmals für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Unteroffiziersschüler wurden auf dem heute von der Landeseinsatzeinheit (LESE) der Polizei genutzten Gelände in Potsdam-Eiche wiederentdeckt. Bei Erdarbeiten kam der Sockel zu Tage, der die damals in Deutschland bestehenden Unteroffiziersschulen nennt und an die Kriegstoten erinnert. Die beiden Soldatenfiguren darauf bleiben verschwunden. Das Rudiment des Denkmals, das 1925 in der Jägerallee eingeweiht und 1941 nach Eiche versetzt worden war, wurde auf dem Polizeigelände neu aufgestellt. Am Ostersonnabend ehrte hier der Bund ehemaliger Unteroffiziersschüler und Unteroffiziersvorschüler e.V. die in beiden Weltkriegen gefallenen Kameraden. Die Ansprache hielt der Bundesvorsitzende Gustav Schumacher. Auch an dem 1999 neu geschaffenen Gedenkstein, damals war das alte Denkmal noch nicht aufgefunden, wurde ein Blumengruß niedergelegt. Anlass war das Jahrestreffen der Potsdamer Gruppe, der laut Sprecher Karl Gehlsdorf noch 32 Mitglieder angehören, die in den 30er und 40er Jahren an der Schule in Eiche ausgebildet worden sind. Alters- und gesundheitsbedingt konnte nur noch ein Teil hierher kommen, der aber u.a. bei einem Besuch des Friedrichstadtpalastes und einem Kameradschaftsabend im Krongut vergnügliche Stunden verbrachte. Die Potsdamer Unteroffiziersschule war die älteste und bedeutendste in Preußen. Sie wurde 1825 auf Anweisung Friedrich Wilhelms III. gegründet. Eingedenk der Niederlagen gegen napoleonische Truppen wollte der König das Unteroffizierskorps besser ausbilden lassen und verjüngen. Die jungen Männer, die z.T. aus dem Potsdamer Militärwaisenhaus kamen, erhielten deshalb auch Schulunterricht und eine handwerkliche Ausbildung. Die Unteroffiziersschule zog 1828 in die an der Jägerallee errichtete so genannte Jägerkaserne ein, für die Schinkel den Entwurf ausgewählt hatte. Bis 1918 wurden hier etwa 18 000 Zöglinge ausgebildet. Gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages wurde die Einrichtung nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst und die Kaserne für andere Militäreinheiten, ab 1945 von sowjetischen Truppen, verwendet. Das Baudenkmal steht seit dem Abzug der Besatzer 1994 leer und wartet auf eine neue, zivile Nutzung. 1936 wurde in Eiche die Unteroffiziersschule des Heeres eröffnet. Sie bestand bis 1945. Bei den Kämpfen am Kriegsende wurde das Gelände, in dem das Oberkommando des Heeres Unterschlupf gefunden hatte, schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den letzten Jahren sind hier mehrere Gebäude für die Polizei modernisiert worden oder neu entstanden. E. Hohenstein
E. Hohenstein
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