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Sport: „Bei uns springt jetzt endlich der Funke über“ VfL-Chef Holger Rupprecht blickt zuversichtlich auf das anstehende Spitzenspiel und die Zukunft

Handball-Regionalligist 1.VfL Potsdam erwartet am kommenden Sonntag die SG Flensburg-Handewitt II (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee).

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Handball-Regionalligist 1.VfL Potsdam erwartet am kommenden Sonntag die SG Flensburg-Handewitt II (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Vereinspräsident Holger Rupprecht sieht dem für die nähere Zukunft des Vereins sehr wichtigen Spitzenspiel zuversichtlich entgegen.

Herr Rupprecht, am vergangenen Montag wurden Sie von den VfL-Mitgliedern für ein weiteres Jahr im Amt des Vereinspräsidenten bestätigt. Am Sonntag spielt der einzig verbliebene Verfolger in Potsdam vor. Schöne Zeiten, oder?

So ist es. Wir haben auf allen Ebenen, auf denen wir sportlich aktiv sind, Zwischenbilanzen vorzuweisen, die mich erstaunen und erfreuen. Die Stimmung im Verein ist von einem gestiegenen Maß an Zusammenhalt und Identifikation geprägt. Ein Sieg am Sonntag wäre noch einmal sehr wichtig und wertvoll. Mit ihm kämen wir, was den Aufstieg betrifft, erneut ein schönes Stück voran.

Warum diese Zurückhaltung? Fünf Punkte Vorsprung und das konkurrenzlos gün stige Torverhältnis kämen doch in Anbetracht der Spielstärke der 1. Männermannschaft einer Vorentscheidung im Titelkampf gleich.

Ich warne vor Übermut. Wir hatten bisher das Glück, von Verletzungen verschont zu bleiben. Es wäre absolut unseriös, sich zu Halbserienpause hinzustellen und vom bereits vollzogenen Aufstieg zu reden. Es darf ganz einfach kein Nachlassen geben, dann wird das schon...

Sie selbst hatten es zuletzt trotz beruflicher Belastung immer irgendwie geschafft, sich die VfL-Heimspiele anzusehen 

Unter den drei Ressorts, denen ich als Minister vorstehe, steht mir der Sport am Nächsten. Irgendwie ist das immer eine Mischung aus dienstlicher Verpflichtung und Spaß. Ich bin gern beim Fußball in Cottbus, beim Handball in Frankfurt oder bei Terminen in Potsdam oder sonstwo. Und ich habe das Glück, dass meine Frau sich auch für Sport begei stert. Das macht die Sache rund.

Der VfL galt in den Vorjahren in gewisser Hinsicht als Verein ohne tragfähiges Image. Das Publikumsinteresse blieb begrenzt, die Stimmung unterkühlt.

Wir sind da auf gutem Weg. Die Begeisterung bei uns hat spürbar zugenommen. Ich beziehe dies auch auf unsere Förderer, die mir durch verstärkten Besuch der Heimspiele spürbar gestiegenes Interesse signalisieren. Mit Blick auf das Flensburg-Spiel kann ich nur sagen, dass jeder, der am Sonntag etwas erleben will, einfach zu uns in die Halle kommen soll. Mir hat vorhin erst der Ministerpräsident zugesichert, bis zum Sonntag eine Erkältung auszukurieren und sich diese Partie nicht entgehen lassen zu wollen. Bei uns springt jetzt endlich der Funke über.

Beim Blick auf die Perspektiven stellt sich angesichts der geplanten Fusion der 2. Bundesligen Nord und Süd die Frage nach dem Sinn eines Aufstieges für den VfL Potsdam. Beschäftigt Sie dieses Thema?

Wir im Verein verfolgen die Diskussion. Ich sehe die geplante Zusammenführung sehr skeptisch. Sie ist für die betreffenden Vereine hier im Osten äußerst riskant. Wer kann sich den damit einhergehenden Aufbau von Profistrukturen denn leisten? Ich sehe es jedoch als unumgänglich an, die Rückkehr in die 2. Bundesliga anzustreben. Unsere Talente brauchen einen Orientierungspunkt zur Motivation, den ihnen die Regionalliga auf Dauer nicht bieten kann. Wir sollten erst einmal einen Schritt vor dem anderen gehen.

Das Interview führte Thomas Gantz.

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