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Landeshauptstadt: Bei Verwarnung: Karte Knöllchen in Babelsberg nur bargeldlos zahlbar

Babelsberg – „Sie haben die Möglichkeit, per EC- oder Kreditkarte zu bezahlen.“ So heißt es seit gestern für Verkehrssünder in Babelsberg.

Babelsberg – „Sie haben die Möglichkeit, per EC- oder Kreditkarte zu bezahlen.“ So heißt es seit gestern für Verkehrssünder in Babelsberg. Ob falsch abgebogen oder zu schnell gefahren: Verwarnungsgelder sind in Babelsberg nur noch bargeldlos zahlbar – entweder per Karte oder später per Überweisung. Das erklärte gestern Gerald Selinger, Leiter der Polizeiwache Babelsberg.

Gestern um 6 Uhr startete das sechsmonatige Pilotprojekt zum bargeldlosen Zahlungsverfahren mit neuen Geräten. Sie sind nicht nur für das Finanzielle zuständig. Auch Daten über Ordnungsverstöße wie zum Beispiel Ruhestörungen sowie personenbezogene Daten im Falle einer Bußgeldanzeige werden von den Beamten nun vor Ort per Tastendruck und GPRS-Internetverbindung direkt an die zentrale Erfassungsstelle in Gransee gesendet. Ein in dieser Koppelung bundesweit einmaliges Projekt, so Projektleiter Jürgen Piesker, Polizeidirektor im Schutzbereich Oberspreewald-Lausitz.

Die Polizeiwache Babelsberg ist neben der Autobahnpolizei Michendorf eine von fünf Polizeidienststellen in Brandenburg, die an dem Projekt teilnimmt. Insgesamt 60 Geräte sind im Einsatz, 270 Mitarbeiter wurden für den Umgang mit der neuen Technik geschult. Allein in Babelsberg gibt es 15 Geräte in vier Ausführungen: von Laptop- bis Handygröße, sowie als Modell mit integriertem Drucker und Kartenlesegerät.

160 000 Euro kostet das Pilotprojekt, so Piesker. Ziel sei die „Einsparung von Verwaltungsaufwand“ und mehr „Kundenfreundlichkeit“. Bisher war die Arbeit der Streifenpolizisten vergleichsweise umständlich: Neben dem „Knöllchen“ vor Ort mussten alle Vorgänge nachträglich per Computer nach Gransee gemeldet, eventuell Bußgeldverfahren eingeleitet sowie die Verwarngeldeinnahmen protokolliert werden. Den eingesparten Arbeitsaufwand schätzt Steffen Langer, Polizeiobermeister in Babelsberg, auf eine Stunde pro Schicht. Nach wie vor sind nur die so genannten Verwarngelder bis 35 Euro sofort zahlbar. Für höhere Bußgelder wird ein Bußgeldbescheid verschickt. Dies wird nun aber bereits mit Eingabe des Tatbestandes vor Ort in die Geräte veranlasst.

Nach Ablauf und Auswertung der Testphase sei eine landesweite Einführung geplant, so Projektleiter Piesker. Ende nächsten Jahres könnte es soweit sein. Innenminister Jörg Schönbohm verspricht sich in Folge eine erhöhte Präsenz der Polizei auf der Straße, wie er zu Projektbeginn verlauten ließ.

Die gestrige Premiere verlief nach Angaben der Polizei-Pressestelle ohne Probleme. Bis 15 Uhr kassierten die Polizisten 37 Verwarngelder bargeldlos. JaHa

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