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Von Michael Meyer: Beifall im Ohr, Szeged im Blick

Der KC Potsdam verabschiedete Jürgen Eschert und blickt auf die WM und Olympia

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Das nennt man Standing Ovations: Minutenlang wurde Jürgen Eschert am Freitagabend auf der 11. Kanu-Party des KC Potsdam im OSC von den 240 Gästen im Seminaris-Seehotel mit Beifall bedacht, nachdem der fast 70-Jährige seinen Abschied von allen Ämtern im Kanu-Club verkündet und den Staffelstab an Torsten Gutsche (Kanu-Club-Vorsitz) und Gerd Harms (Fördervereins-Vorsitz) übergeben hatte (PNN berichteten). Zu den zahlreichen Präsenten für ihn gehörte neben der Goldenen Ehrennadel des Landeskanuverbandes auch der „Goldene Schlüssel“, den Seehotel-Direktor Hartmut Pirl dem Kanu-Olympiasieger von 1964 überreichte. „Wann immer ein Kanute ein Dach über dem Kopf braucht, ist er bei uns kostenlos herzlich willkommen“, so Pirl.

Seit 50 Jahren gibt es den KC nun, 1129 nationale und internationale Medaillen wurden durch seine Paddler seitdem erkämpft. „Ohne Jürgen Eschert würde es diese Bilanz nicht geben“, erklärte Ministerpräsident Matthias Platzeck als Dauergast der Kanuten. Und: „In über zwei Jahrzehnten hat Jürgen Eschert dafür gewirkt, dass der KC Potsdam zum erfolgreichsten Kanuverein der Welt wurde.“

Zu dieser Erfolgsbilanz hat auch Tim Wieskötter mit Olympiagold und sieben Weltmeistertiteln beigetragen, ehe er bei den WM 2010 mit dem Viererkajak über 1000 Meter als Vierter knapp eine Medaille verpasste. Um so mehr freute sich der 31-Jährige, als er am Samstag durch Platzeck dennoch ins „Team London - Land Brandenburg“ berufen wurde. „Ich hoffe, dass ich der Ehre gerecht werden kann“, meinte Wieskötter. „Ich bin durch diese Berufung für London 2012 in der Förderung und habe die Perspektive, dann bei den Olympischen Spielen eine Medaille zu gewinnen.“ Das sei ein realistisches Ziel, so der Student, der seine Chancen weiterhin vor allem im 1000-Meter- Viererkajak sieht.

In der kommenden Woche fliegt Tim Wieskötter mit acht weiteren Paddlern ins Trainingslager des Deutschen Kanu- Verbandes nach Newport Beach in Kalifornien. Dort wird für den diesjährigen Saisonhöhepunkt geübt: die Weltmeisterschaften im August in Szeged, „den Aufgalopp für London 2012“, so Matthias Platzeck. Ungarns Botschafter Dr. Jozsef Czukor lud am Samstag auf der Kanu-Party schon mal alle Potsdamer Asse in seine Heimatstadt ein. Obwohl nicht mehr im Amt, zieht auch Jürgen Eschert in Erwägung, dann in Szeged dabei zu sein.

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