Landeshauptstadt: Beigeordneten-Tipp beim Jeanskauf 230 Euro für Potsdamer Altenhilfe und Treff „Dreierlei“
Von Nicola Klusemann „Probieren Sie doch die – die steht Ihnen bestimmt.“ Elona Müller gibt Tipps, hilft beim Suchen der richtigen Jeansgröße und animiert: „Nehmen Sie doch gleich zwei.
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Von Nicola Klusemann „Probieren Sie doch die – die steht Ihnen bestimmt.“ Elona Müller gibt Tipps, hilft beim Suchen der richtigen Jeansgröße und animiert: „Nehmen Sie doch gleich zwei. Das ist für einen guten Zweck“, gibt sich Potsdams Sozialbeigeordnete kaufmännisch und karitativ zugleich. Nebenbei erzählt sie, dass sie vor zwanzig Jahren selbst mal ein kleines Geschäft für Sportbekleidung – Kampfsport, Ballett, Fitness – in Spandau hatte. Die geübte Kundenberatung half ihr beim gestrigen Verkauf von Markenkleidung zugunsten der Potsdamer Altenhilfe und einer Einrichtung des AWO Kreisverbandes. Die über 400 Kleidungsstücke stammen vermutlich aus einer Geschäftsauflösung und wurden vom Waldstadt-Center der guten Sache zur Verfügung gestellt. Der Sponsor wollte anonym bleiben. Im Einkauf hätten die Jeans, Jacken und T-Shirts einen Wert von geschätzten 9000 Euro, erklärte AWO-Kreisverbands-Chefin Angela Basekow. Weil unter den Restposten aber auch viele weniger gängige Größen seien, habe man echte Schnäppchen ausgepreist. Darum erziele man wahrscheinlich nicht ganz die Summe des Warenwerts. Erste Zwischenbilanz am Nachmittag: 230 Euro. Das, was gar nicht verkauft werde, gebe die AWO an Asylbewerber und Obdachlose ab. „Die Umkleidekabine ist gleich um die Ecke“, beschreibt die Beigeordnete dem Jeansträger Hans-Jürgen Weber den Weg. Die Toilettenräume des AWO-Treffs „Dreierlei“ in der Drewitzer Konrad-Wolf-Allee wurden kurzer Hand zur Anprobe umfunktioniert. An der Wand des Gemeinschaftsraums lehnte ein großer Spiegel. Der Waldstädter Weber ist in die Markenhose geschlüpft und zufrieden. „Die nehme ich.“ Die Überredungskünste von Elona Müller haben gewirkt. Die Potsdamer Stiftung Altenhilfe, die alljährlich ausgesuchte Seniorenprojekte und Einzelpersonen unterstützt, verfüge über ein Grundkapital von über 52000 Euro. Das könne mehr sein, so die Beigeordnete. Schließlich sponsere man mit dem Zinsertrag. Zum Vergleich: Das Vorbild aus Bonn hat ein Stiftungskapital von 1,02 Millionen Euro. Wünschenswert wäre auch eine bekannte Persönlichkeit, die mit ihrem Namen für die Altenhilfe werbe. Bis dahin begnügt sich die Potsdamer Stiftung mit Spendengeldern aus Sonderverkäufen, Benefizkonzerte und ähnlichem. Mit dem Jeansverkauf belohnt würden auch die Nutzer von „Dreierlei“. Die Teilnehmer der Osteoporose-Gruppe beispielsweise hätten gestern auf ihr Treffen verzichtet, damit der Verkauf dort stattfinden konnte. „Da ist es nur gerecht, wenn sie auch etwas vom Erlös abbekommen“, so Angela Basekow. Nächster Verkaufstermin am Samstag, 6. März, 10 bis 14 Uhr, Konrad-Wolf-Allee 25.
Nicola Klusemann
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