Landeshauptstadt: Beim Rentnerschwoof steht Sonja hinter der Theke
Im Seniorenzentrum „Käthe Kollwitz“ lud die AWO zu Weihnachtsfeier und Jahresbericht ein
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Im Seniorenzentrum „Käthe Kollwitz“ lud die AWO zu Weihnachtsfeier und Jahresbericht ein Was wäre die Arbeiterwohlfahrt ohne ihre freiwilligen Helfer?! Zwei besonders Engagierte wurden am Sonnabend bei der Weihnachtsfeier im Seniorenzentrum Käthe-Kollwitz ausgezeichnet: Sonja Fischer, die „beim Rentnerschwoof die Theke macht“, wie sie ohne großes Aufhebens ihren Einsatz beschreibt, und Klaus Ahland, der an Tanz- und Kartenspielnachmittagen in der Küche hilft, auch Hausbesuche macht und Beiträge kassiert. Beide sind selbst schon Senioren, aber noch gut drauf. „Ohne freiwillige Leistungen wäre so manches überhaupt nicht mehr denkbar“, meint Hannelore Knoblich, Vorstandsvorsitzende des AWO-Kreisverbandes und nennt die Kreativwerkstatt für Kinder „Frida“ und das Bürgerhaus Bornim als Beispiele. 27 soziale Einrichtungen betreibt der AWO-Kreisverband, 260 qualifizierte Mitarbeiter sind in ihnen tätig, 290 Vereinsmitglieder sorgen für Unterstützung und eben auch mancher Helfer ohne Mitgliedsbuch. Wie jedes Jahr verbindet die Awo die Weihnachtsfeier im Käthe-Kollwitz-Haus in der Waldstadt mit ihrem Jahresbericht und wie jedes Jahr gibt es auch Promi-Besuch. Diesmal war u.a. SPD-Bundestagabgeordnete Andrea Wicklein zu Gast und wollte vor allem mit den Senioren feiern, sprach aber auch davon , sich für eine gerechte Verteilung immer knapper werdender Gelder einzusetzen. Eine Rasenmähermethode sage ihr nicht zu. Knoblich legte dar, was von Kita bis Altenpflege, von Sprachreisen bis ambulanter Wohnhilfe erreicht werden konnte. Alle Einrichtungen würden wirtschaftlich geführt, die Kreativwerkstatt wird sogar nur über Spenden, Eigenmittel und SAM-Stelle finanziert. Für das ambulante Wohnen gab es 2003 erweiterte Räumlichkeiten. Die Suchtberatungsstelle steht allerdings wegen städtischer Sparmaßnahmen auf der Kippe. Zwar hat sich die AWO um den Weiterbetrieb beworben, weiß aber noch nicht, ob sie den Zuschlag bekommt. 516 Klienten frequentierten sie 2003, über 3000 Beratungen gab es. Das Käthe-Kollwitz-Haus ist nicht nur 100prozentig ausgelastet, es gibt inzwischen eine lange Warteliste. „Wer bei uns betreutes Wohnen in Anspruch nimmt und pflegebedürftig wird, möchte unbedingt hierbleiben“, meint die neue Kollwitz-Chefin Bärbel Kienitz, die schon seit 1990 im Hause arbeitet. Und Hausbewohnerin Elli Mette bestätigt: „Mir gefällt es hier. Wir werden gut betreut.“ Und so war die Stimmung bei der Weihnachtsfeier fröhlich trotz mancher Ängste, was die Gesundheitsreform an Verschlechterungen wohl bringen wird. fran
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