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Sport: „Beim Start noch die größten Reserven“

Bob-Pilot Manuel Machata vom SC Potsdam über seinen Weltcup-Gesamtsieg und die bevorstehende Weltmeisterschaft

Stand:

Herr Machata, Sie haben am vergangenen Wochenende in Cesana den Viererbob-Gesamtweltcup und zugleich die Kombinationswertung gewonnen. Wie schafft man als Neuling bei diesen Rennen der internationalen Weltelite gleich den Sprung nach ganz oben?

Die Antwort ist ganz einfach: Schnell starten und schnell fahren. Schneller jedenfalls als die Konkurrenz. Genauer erklären kann ich das auch nicht.

Welche Rolle spielte dabei der Wechsel Ihres gesamten Teams im vergangenen Sommer vom WSV Königssee zum SC Potsdam?

Eine ganz wichtige. Durch den SC Potsdam erhalten wir eine große Unterstützung, wodurch wir noch professioneller arbeiten können. Und das macht sich auch bezahlt.

Es heißt, Sie hätten auch 2010 schon so wie jetzt durchstarten können, wenn Sie damals mit zum Weltcup gedurft hätten.

Möglicherweise wäre es so gewesen. Aber genau weiß ich das natürlich nicht, weil ich die Chance nicht bekommen habe.

Ärgert das im Nachhinein noch, auch mit Blick auf die dadurch verpassten Olympischen Spiele in Vancouver?

Klar, aber das ist vergessen und vorbei. Jetzt richte ich meinen Blick ganz nach vorn.

Vor Ihnen liegen die in der nächsten Woche beginnenden Weltmeisterschaften in Königssee. Wo wollen Sie dann auf Ihrer Hausbahn landen?

Das kann man vorher schlecht sagen. Wir werden versuchen, so schnell wie möglich zu sein, und dann sehen, wofür es reichen wird.

Die WM-Eröffnung findet auf dem Weihnachtsschützenplatz Ihrer Geburtsstadt Berchtesgaden statt.

Das ist für mich natürlich etwas ganz Besonderes, denn das ist hier meine Heimat. Ich freue mich schon sehr darauf, und das motiviert mich natürlich noch zusätzlich.

Cheftrainer Christoph Langen erklärte nach der Weltcup-Saison, die größten Steigerungsmöglichkeiten für die deutschen Bobs gäbe es noch beim Start. Gilt das denn auch für Sie?

Logisch. Beim Start haben auch wir immer noch die größten Reserven. Die Bobs der anderen Länder starten ebenfalls auf einem Super-Niveau. Deshalb muss man immer schauen, dass man da noch etwas raufpacken kann.

Ihre größten Erfolge in diesem Weltcup- Winter gewannen Sie mit Ihrem knapp einem Kopf größeren Anschieber Andreas Bredau aus Halle an der Saale. Was macht ihn so wertvoll für Sie?

Er ist athletisch topfit, und seine Kraft und Dynamik ist am Start immer eine gute Basis.

Für die WM ist Bredau gesetzt, oder?

Selbstverständlich.

Und wie sieht es mit Ihrer Vierer-Besetzung aus? Christoph Langen kündigte zu Wochenbeginn noch minimale Optimierungen in den Bobs nach Absprache mit Ihnen und den anderen Piloten Thomas Florschütz und Karl Angerer an.

Ich werde noch mal mit Christoph reden, aber vorgesehen ist derzeit, dass wir im Vierer mit der gleichen Besetzung wie beim vorletzten Weltcup in St. Moritz fahren.

Der Potsdamer Christian Poser, der Sie dort gemeinsam mit Bredau und dem Düsseldorfer Richard Adjei anschob, kann also auch für die WM planen?

Ja.

Werden Ihre beiden Bobs für die Weltmeisterschaften technisch noch einmal überarbeitet, nachdem Sie beim letzten Weltcup in Cesana mit dem Zweier lediglich den 15. und mit dem Vierer nur den elften Platz belegten?

Nein, bei den Schlitten passt alles. Wir werden das Material in dieser Woche noch einmal ordentlich aufbereiten, es wird aber nicht groß etwas verändert.

Wie sieht der Countdown bis zur WM-Eröffnung am nächsten Donnerstag für Ihr Team aus?

Wir absolvieren in dieser Woche noch Athletiktraining und werden am nächsten Dienstag dann mit ins offizielle Training auf der Bahn einsteigen.

Das Interview führte Michael Meyer.

Manuel Machata (26) startet als Bob-Pilot seit dieser Saison für den SC Potsdam. Im Weltcup gewann er zweimal im Zweier, dreimal im Vierer. Ab nächster Woche fährt er bei der WM in Königssee.

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