
© Gerhard Pohl
Sport: Beinahe auf Augenhöhe
Die Potsdamer Volleyballerinnen unterliegen nur knapp dem Titelkandidaten Schweriner SC
Stand:
Als zufrieden, aber nicht glücklich beschrieb Alberto Salomoni seine Stimmung nach dem Spiel seiner Mannschaft gegen den Schweriner SC. Glücklich könne er natürlich nur mit einem Sieg sein. Trotzdem war der Gewinn eines Punktes bei der 2:3 (26:24, 16:25, 18:25, 25:23, 11:15)-Niederlage des SC Potsdam am vergangenen Samstag gegen das Spitzenteam der Volleyball-Bundesliga auch für den SCP-Trainer das zufriedenstellende Ende eines spannenden und hochklassigen Volleyball-Abends.
„Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen“, schätzte Salomoni die Leistung nach dem Spiel ein. Sein Team begann die Partie gegen Schwerin mit einem Blitzstart und führte bereits nach nur wenigen Minuten mit 4:0 gegen einen überrascht wirkenden Gegner. Doch die routinierte Mannschaft von Gäste-Coach Felix Koslowski kämpfte sich nach diesem schlechten Start mit einigen gradlinigen Aktionen zurück ins Spiel, konnte den Rückstand zwischenzeitlich sogar zum 24:24 ausgleichen. Doch mit 26:24 konnten die Potsdamerinnen den ersten Satz schlussendlich für sich entscheiden.
„Der erste Satz war grandios, doch im zweiten Satz hat eindeutig Schwerin das Spiel diktiert“, schätzte Potsdams Kathy Radzuweit ein. Nachdem die Potsdamerinnen wieder mit einem Punkte-Vorsprung in den Satz starteten und beim Stand von 6:7 das erste Mal an diesem Abend in Rückstand gerieten, mussten sie die Schweriner mit 8:17 davonziehen lassen. Näher als zum 16:25-Endstand kamen sie im zweiten Durchgang jedoch nicht mehr heran. „Schwerin ist eine komplettere Mannschaft als wir“, meinte Salomoni zum Auftritt der Gäste, die ihrer Spitzenposition in der Liga auch im dritten Satz gerecht wurden. Auch hier musste sich Potsdam mit einem klaren 18:25 geschlagen geben.
Nach drei Wochen, die sie am Feldrand „mit den Füßen gescharrt hat“, wie sie selbst sagte, war die Zeit des Zuschauens für Kathy Radzuweit im vierten Satz endlich wieder vorbei. Wegen einer Fingerverletzung hatte die Potsdamer Kapitänin pausieren müssen, kam jedoch zu einem wichtigen Zeitpunkt in die Partie gegen Schwerin und konnte sich gleich mit wichtigen Punkten am Block in das Spiel einbringen.
„Kathy ist eine wichtige Spielerin“, sagte Salomoni, der glücklich war, wieder auf sie zurückgreifen zu können, obwohl Lisa Gründing die Mittelblocker-Position auch gegen Schwerin gut ausfüllte. Denn mit Seomara Sainz (Mexiko) und Ivonee Montano (Kolumbien) fehlten weiterhin zwei Stammkräfte im Potsdamer Aufgebot, die erst am gestrigen Sonntag und heutigen Montag von ihren Einsätzen in ihren Nationalteams zurückkehr(t)en.
„Kathy hat uns den Schritt in Richtung Satzgewinn im vierten Satz gebracht“, meinte der 48-jährige Trainer. Mit 25:23 konnten sich die Gastgeberinnen im vierten Satz bereits einen Punkt sichern. Dass sie sich nach 115 Spielminuten im fünften Satz mit 11:15 geschlagen geben mussten, lag für Kathy Radzuweit vor allem an der Ungeduld ihres Teams. „In einigen Situationen müssen wir einen kühleren Kopf bewahren“, so die 32-jährige Routinierin. „Vielleicht wäre dann auch ein wenig mehr drin gewesen.“ Für Trainer Alberto Salomoni ist der Punktgewinn jedoch das gerechte Resultat. Eines wurde in dieser Partie allerdings deutlich: Der SC Potsdam begegnet den Spitzenmannschaften der Liga beinahe auf Augenhöhe und ist selbst nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt, eines der Topteams zu sein.
SCP: Carraro, Radzuweit, Rühl, Kvapilová, Cutuk, Gründing, Engel, Dreblow, Radsova, Rivero, Klamke (o.E.)
nbsp;Chantal Willers
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