Landeshauptstadt: Beisetzung des Kaiser-Enkels in Bornstedt

Der letzte Enkel des deutschen Kaisers wird nach seinem Tod auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt. Wie eine Sprecherin des Hauses Hohenzollern gestern mitteilte, starb Wilhelm Karl Prinz von Preußen am Ostermontag in Hoilzminden im Alter von 85 Jahren. Beigesetzt werde er aber am 19. April in seiner Geburtsstadt an der Seite seines 1939 gefallenen Bruders Prinz Oskar von Preußen. Der zentrale Trauergottesdienst findet am kommenden Donnerstag um 14 Uhr im Berliner Dom, der früheren Hofkirche der Hohenzollern und Hauptkirche des preußischen Protestantismus, statt.

Prinz Wilhelm Karl von Preußen wurde am 30. Januar 1922 in der Villa Quandt in Potsdam geboren. Sein Vater, Prinz Oskar, zweitjüngster Sohn Kaiser Wilhelms II., hatte im Jahre 1927 das Amt des Herrenmeisters im Johanniterorden übernommen, so dass der junge Prinz Wilhelm Karl in unmittelbarer Nähe zum Orden aufwuchs. Nach Schulbesuch und Abitur in der Großen Stadtschule Potsdam trat er 1939, siebzehnjährig, beim Artillerieregiment 22, Verden a. d. Aller, in die Wehrmacht ein und wurde Offizier. Den Russlandfeldzug erlebte er als Ordonanzoffizier, bis er im Dezember 1943 auf der Grundlage des so genannten Prinzenerlasses die Wehrmacht verlassen musste. In Ostpreußen begann er eine landwirtschaftliche Lehre, die er nach Flucht und Kriegsende im Weserbergland fortsetzte. In Holzminden schlug er eine berufliche Laufbahn im kaufmännischen Bereich ein und blieb einer Firma während seines ganzen Berufslebens treu. Potsdam besuchte er in den vergangenen Jahren immer wieder. Zudem war er Schirmherr des Fördervereins Große Stadtschule Potsdam, in der heute die Abendschule Heinrich von Kleist untergebracht ist. pst