Landeshauptstadt: „Beispiel ziviler Nutzung militärischer Flächen“
Richtfest für Neubauten des Justizzentrums / Staatsanwaltschaft und Gerichte an einem Standort
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Jägervorstadt - Bedenklich schwankte die mit den brandenburgischen Farben geschmückte grüne Krone im Sturm, als ein Kran sie gestern Nachmittag beim Richtfest des Justizzentrums an der Jägerallee in die Höhe hob. Anlass war die Fertigstellung des Rohbaus zweier Neubauten für Büros und Gerichtssäle sowie Schulungsräume der Staatsanwaltschaft.
Die brandenburgische Justizministerin Beate Blechinger (CDU) erinnerte sich in ihrer Ansprache an ihren ersten Besuch bei der Staatsanwaltschaft: „Ich war entsetzt über die Arbeitsbedingungen, besonders über die sanitären Verhältnisse.“ Sie bezeichnete es daher als „Wertschätzung des Landtages gegenüber der Justiz“, dass er diese über 40 Millionen schwere Investition genehmigt hat. Lothar Wehr vom Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen nannte es eine besondere Herausforderung und Verpflichtung, die von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Gebäude zu sanieren und in deren Nachbarschaft neu zu bauen. Mit den öffentlich zugänglichen Außenanlagen werde der Komplex, dessen Bau im Jahre 2004 begonnen hatte, Ende 2008 abgeschlossen sein (PNN berichteten).
Auf dem Areal der ehemaligen preußischen Unteroffiziersschule werden das Landgericht Potsdam, die Staatsanwaltschaft und verschiedene Abteilungen des Amtsgerichts ihren neuen Sitz erhalten. Das Casino ist bereits zum neuen Dienstsitz des Landesverfassungsgerichtes umgebaut worden. Das Verfassungsgericht ist im Juni dieses Jahres dort eingezogen. „Mit dieser Bündelung der Justizbehörden werden sich die Arbeitsbedingungen erheblich verbessern“, schätzte Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer (SPD) ein. Er bezeichnete den Umbau der Kasernen als ein „Beispiel für die Umwandlung ehemals militärisch genutzter Flächen für zivile Zwecke“. Die Anlage nutzte nach dem Kriege die sowjetische Armee unter anderem als Post. Nach dem Abzug der Russen im Jahre 1993 standen die Kasernen leer. Zum baugeschichtlich wertvollsten Bestand gehört ein U-förmiger Gebäudekomplex, der in den Jahren 1826 bis 1828 nach Plänen Schinkel entstand. Günter Schenke
Günter Schenke
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