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Wollen ein Tierheim bei Fahrland bauen: Imme Hackmann und Niklas Wanke vom Potsdamer Tierschutzverein.

© Guido Berg

Tierheim-Neubau: Bekommt Fahrland doch ein Tierheim?

Auf einem etwa 25 Hektar großen Grundstück an der Chaussee zwischen Fahrland und Marquardt könnte das neue Potsdamer Tierheim entstehen. Der Tierschutzverein hat sich natürlich dafür ausgesprochen.

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Fahrland - Neuer Akzent in der aktuellen Tierheim-Debatte: Vor Ort in Fahrland hat der Linke-Stadtfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg gestern ein neues Grundstück als Standort für ein Tierheim-Neubau ins Spiel gebracht. Auf einem etwa 25 Hektar großen Grundstück an der Chaussee zwischen Fahrland und Marquardt traf sich Scharfenberg mit dem Chef der Bürgerinitiative gegen ein Tierheim in Fahrland, Stefan Matz, dem Fahrländer Ortsbeiratsvorsitzenden Claus Wartenberg (SPD), dem Vorsitzenden des Tierschutzvereins (TSV) Niklas Wanke sowie dessen Stellvertreterin Imme Hackmann – und alle sind einverstanden, dass an dieser Stelle unweit des Sigbundberges das neue Tierheim entstehen sollte. Auch die Potsdamer Stadtverwaltung, so hoffen die Protagonisten für eine Tierheim-Lösung, müsste mit im Boot sitzen – schließlich hat die Stadt das Grundstück dem Tierschutzverein bereits zwei Mal als Tierheim-Standort angeboten. Allerdings hat der vormalige TSV-Vorstand 2006 noch abgelehnt, auch weil das heute nicht mehr zur Verfügung stehende SAGO-Gelände ebenfalls von der der Stadt angeboten worden war und dem TSV als attraktiver galt, weil dort nutzbare Bestandsgebäude stehen. Heute gilt dies den Tierheim-Befürwortern als Schnee von gestern, heute haben sie die Vision, am Sigbundberg könnte das neue Tierheim stehen. „Wir trinken Sekt, wenn das was wird“, frohlockt Wanke.

In der Stadtverordnetenversammlung am kommenden Mittwoch steht jedoch zunächst ein Antrag auf der Tagesordnung, der die Vergabe des Tierheimbaus an die Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA) auf einem Grundstück der GBA in Fahrland vorsieht. Bei den Fahrländern rief dieser Standort jedoch Proteste hervor, es gründete sich die Bürgerinitiative, der Matz vorsteht. Mittlerweile gilt als ausgemacht, dass dieser Antrag keine Mehrheit findet. Selbst die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger glaubt nicht mehr an diese Variante, schon wegen der Kosten. 430 000 Euro müssten 15 Jahre lang an die GBA gezahlt werden. Allerdings hofft die Beigeordnete, dass mit dem Scheitern ihres Antrags allgemein jede Hoffnung auf ein Tierheim in Potsdam begraben werde. Momentan wird die städtische Pflichtaufgabe der Fundtierbetreuung vom Pfötchenhotel in Beelitz erledigt. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und die Hoffnung auf ein Tierheim noch später, wie ein von den PNN erhobenes Stimmungsbild in den Fraktionen zeigte. Da kommt womöglich ein Antrag Scharfenbergs gerade recht, wonach die Stadt dem TSV als natürlichem Partner für ein Tierheim ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen sollte.

„Hiermit ist der Nachweis erbracht, dass die Stadt ein geeignetes Grundstück hat“, erklärte Scharfenberg, auf dem Trockenrasen des Fahrländer Grundstücks stehend. TSV-Chef Wanke erklärte, er biete der Stadt an, auf eigene Kosten ein Tierheim zu errichten. Wörtlich: „Wir würden es selbst finanzieren.“ Die Baukosten von etwa einer Million Euro könnten durch viel ehrenamtliche Arbeit gedrückt werden. Basis sei ein moderater Grundstückpreis und eine Verpachtung auf 99 Jahre, die so genannte Erbbaupacht. Das Grundstück liegt zwischen einem Klärwerk und einem Gewerbegebiet, Anwohnerproteste werden mangels Anwohner nicht erwartet. Wartenberg erklärte: „Wir haben schon 2004 gesagt, hier kann das Tierheim her.“

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