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Landeshauptstadt: „Beleidigung aller Opfer“

Gedenkstein für Vertriebene und Glockenspiel mit Farbe beschmiert

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Gedenkstein für Vertriebene und Glockenspiel mit Farbe beschmiert Innenstadt - Das Glockenspiel an der Potsdamer Garnisonkirche ist erneut geschändet worden. Unbekannte schmierten mit Farbe unleserliche Schriftzüge auf zwei der Pfeiler, wie eine Polizeisprecherin gestern auf Anfrage sagte. Die Polizei ermittle wegen Sachbeschädigung. Ebenfalls geschändet wurde der Gedenkstein des Bundes der Vertriebenen auf dem Alten Markt. Wie der Bund gestern mitteilte, hätten unbekannte Täter am Donnerstagabend den 1,80 Meter hohen Findling mit Farbe übergossen. Manfred Walther, Landesvorsitzender des Vertriebenenbundes sagte, die Schändung des Gedenksteins sei eine „Beleidigung aller Opfer von Flucht und Vertreibung“. Der Bund habe Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die Potsdamer Stadtverwaltung und CDU-Landtagsfraktion verurteilten die Taten. „Wenn man zum Aufbau der Garnisonkirche und zur Aufstellung des Gedenksteins für die Opfer von Krieg, Flucht, Vertreibung und Gewalt anderer Meinung ist, sollte das in einer Demokratie zivilisiert geäußert werden“, sagte Finanzbeigeordneter Burkhard Exner. „Die Schmierereien schaden dem Ansehen unserer Stadt, deren Bürger besonders für Toleranz und Frieden eintreten.“ Die Stadt habe sofort die Reinigung des Glockenspiels veranlasst. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Sven Petke sprach von „offensichtlich linksextrem motivierten Übergriffen“. Er sei „immer wieder entsetzt, mit welch schlimmer Menschenverachtung gewaltbereit Linksextremisten das Gedenken an unsere Weltkriegsopfer mit Füßen treten“ . Die Täter wollten so „mit allen Mitteln den Weg der Aussöhnung verhindern“. Wer sich an Kirchen und Gedenksteinen vergreife, stelle sich außerhalb des demokratischen Verfassungsbodens. Es sei eine „Frage der Aufrichtigkeit, diese Täter zu ächten“. Es dürfe nicht zugelassen werden, „dass sich ein Klima der Verrohung und Intoleranz verfestigt“. Petke: „Diese Gewalt von links ist eine Bedrohung und muss durch alle Kräfte des Anstands bekämpft werden.“ Es sei an der Zeit, dass sich gerade die Kampagne gegen Wehrpflicht „endlich klar von diesen Gewaltakten distanziert und in diesem Sinne auch auf ihr Umfeld einwirkt.“ M. Erbach

M. Erbach

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