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Landeshauptstadt: Bequemere Jobsuche

Potsdams Arbeitsagentur erweitert ihren Service – und kann positive Zahlen für den Arbeitsmarkt verkünden

Von Sarah Kugler

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Unabhängiger und bequemer soll die Jobsuche in Zukunft werden. Der neue Online-Service „Kontakt plus“ der Potsdamer Arbeitsagentur soll den Arbeitssuchenden eine schnellere Arbeitsvermittlung ermöglichen und erweitert das bisherige Online-Angebot.

Schon länger bietet die Arbeitsagentur Arbeitssuchenden die Möglichkeit an, zu Hause unabhängig von den Öffnungszeiten im Internet ein Profil zu erstellen und über ein persönliches Postfach mit dem Arbeitsvermittler in regelmäßigem Kontakt zu bleiben. „Leider wurde dieses Angebot bisher nicht so gut frequentiert“, sagt Heike Wiggert, Teamleiterin von „Kontakt plus“. „Die Leute suchen doch eher das persönliche Gespräch zu den Servicemitarbeitern.“ Das sei natürlich nach wie vor gerne gesehen, für den Kunden bedeute dies aber größeren Zeitaufwand.

Bei der üblichen Arbeitslosmeldung werden nämlich zunächst lediglich die persönlichen Angaben wie Anschrift oder Geburtsdatum erfasst. Anschließend bekommt der Arbeitssuchende das sogenannte Arbeitspaket, mit nach Hause – bestehend aus vielen auszufüllenden Formularen rund um seine beruflichen Fähigkeiten. Diese gehen dann wieder zurück an die Arbeitsagentur und erst dann beginnt die eigentliche Arbeitsvermittlung.

Um den Kunden diesen Zwischenschritt zu ersparen und sie vertrauter im Umgang mit dem Online-Angebot zu machen, hat die Arbeitsagentur jetzt „Kontakt plus“ eingeführt. Extra eingerichtete Terminals vor Ort ermöglichen die vollständige Dateneingabe beim ersten Besuch in der Agentur mit Sitz am Horstweg. Zwei Servicemitarbeiter sollen den Arbeitssuchenden dabei helfen. „Wir erklären alles genau und stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung“, erklärt Wiggert. „Das System soll ja nicht uns mehr Freizeit verschaffen, sondern dem Kunden.“

Nach der Profilerstellung gibt es die direkte Möglichkeit eines Sofortgespräches mit einem Arbeitsvermittler, sodass der Kunde die Agentur im Idealfall schon bei der Arbeitslosmeldung mit ersten Jobangeboten verlässt. Außerdem kann vereinbart werden, dass die Kommunikation mit dem persönlichen Arbeitsvermittler in den nächsten drei Monaten ausschließlich online erfolgt. Eine Antwort innerhalb von 48 Stunden sei dabei garantiert. Persönliche Beratungsgespräche sind trotzdem weiterhin möglich. „Kontakt plus“ sei bereits vielversprechend gestartet, sagte Wiggert. Schon in den ersten zwei Wochen haben fünfzig Arbeitssuchende das Angebot der Datenselbsteingabe wahrgenommen.

In Potsdam gibt es derzeit 6341 Arbeitssuchende. Das sind 7,2 Prozent der Gesamteinwohnerzahl, was ein sehr guter Schnitt sei, wie Ramona Schröder sagte, die erst seit einem Monat amtierende neue Chefin der Potsdamer Arbeitsagentur. Sie betonte, dass händeringend Auszubildende gesucht werden. Auf 637 freie betriebliche Ausbildungsplätze in der Landeshauptstadt gebe es nur 413 gemeldete Bewerber. „Gesucht wird im Prinzip in der ganzen Palette der Ausbildungsberufe“, sagt Schröder. Und weiter: „Besonders dringend gebraucht werden Auszubildende im Friseurhandwerk, Bäckereifachverkäufer und Maurer.“ Sarah Kugler

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