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Umstrittener Wiederaufbau: Bereits mehr als 2 000 Unterschriften gegen Garnisonkirche
Es läuft gut an für die Garnisonkirchen-Gegner: Nur eine Woche nach Beginn des Bürgerbegehrens haben bereits 2 000 Menschen gegen den umstrittenen Wiederaufbau der Militärkirche unterschrieben.
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Potsdam - Eine Woche nach Start des Bürgerbegehrens gegen den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche haben die Initiatoren bereits mehr als 2 000 Unterschriften gesammelt. Die Zahl sei am Donnerstagabend überschritten worden, sagte ein Sprecher der Bürgerinitiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Potsdam. Das Bürgerbegehren hat am Vorabend des 21. März begonnen.
Mit dem Begehren soll die Stadt beauftragt werden, die Auflösung der kirchlichen Stiftung für den Wiederaufbau zu veranlassen. Dann würde auch das Grundstück am historischen Standort im Stadtzentrum wieder Eigentum der Stadt. Potsdam ist Mitglied der 2008 gegründeten Stiftung und hat das Grundstück in das Stiftungsvermögen eingebracht.
Wenn bei dem Bürgerbegehren innerhalb eines Jahres mindestens 13 500 gültige Unterschriften von Einwohnern Potsdams zusammenkommen, muss sich das Stadtparlament mit der Forderung nach Auflösung der Stiftung befassen.
Die Stiftung will den Turm der 1968 als Kriegsruine abgerissenen Garnisonkirche für rund 40 Millionen Euro wieder aufbauen - für die Wiederherstellung der gesamten Kirche müssten rund 100 Millionen Euro zusammenkommen. Die Finanzierung ist noch offen. Das Bundeskulturstaatsministerium hat zwölf Millionen Euro Fördermittel in Aussicht gestellt, die jedoch erst fließen sollen, wenn die Gesamtfinanzierung steht.
Über den möglichen Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Das Projekt ist unter anderem umstritten, weil die evangelische Kirche 1933 von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde. Die Befürworter argumentieren unter anderem mit der städtebaulichen Bedeutung der Barockkirche. (epd)
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