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Landeshauptstadt: Berger Bau soll trotz Insolvenz weiter bauen

Insolvenzverwalter: Stadtquartier-Investor Semmelhaack steht zu seinem Generalauftragnehmer aus Beelitz

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Trotz einer angemeldeten Insolvenz werde die Berger Baugesellschaft alle ihre Projekte in Potsdam fortsetzen. Das erklärte gestern der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Justus Schneidewind, gegenüber den PNN. Berger Bau ist unter anderem der Generalauftragnehmer der Firmengruppe Semmelhaack für das Gelände des früheren Reichsbahnausbesserungswerkes (RAW) am Hauptbahnhof. Auf diesem 8,5 Hektar großen Areal soll ein Stadtquartier mit über 639 Wohnungen entstehen – der derzeit größte Auftrag für Berger Bau. Die Firma Semmelhaack stehe trotz der angemeldeten Insolvenz zu Berger Bau und sei an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert, sagte Schneidewind. So habe Semmelhaack bereits entsprechende Finanzierungszusagen gegeben, um unter anderem weitere Baustofflieferungen bezahlen zu können. Eine Weiterführung des Bauprojekts ohne wesentliche Verzögerungen wäre somit möglich.

Die Firma Berger Bau mit Sitz in Beelitz beschäftigt derzeit 206 Mitarbeiter. „Ohne Personalabbau wird es nicht gehen, doch ein Großteil wird weiterhin gebraucht“, so Schneidewind. Die Verhandlungen mit der Bundesagentur für Arbeit bezeichnete er als sehr konstruktiv. So habe man sichern können, dass die Beschäftigten über eine sogenannte Insolvenzgeldvorfinanzierung ihre Löhne zumindest für einen weiteren Monat ausgezahlt bekommen.

Der Beelitzer Unternehmer Jörg Berger hatte die Insolvenz am Montag beim Potsdamer Amtsgericht angezeigt. Nach einer ersten Analyse des Insolvenzverwalters seien es vor allem einige Baustellen im Raum München gewesen, mit denen sich das Unternehmen übernommen habe. „Wir prüfen derzeit, ob wir diese Baustellen überhaupt weiterführen können“, sagte Schneidewind. Die Projekte in Potsdam, Berlin und Norddeutschland – allesamt mit dem Investor Semmelhaack – sollen aber auf jeden Fall fortgesetzt werden. Mehrer Subunternehmen von Berger müssten indes mit Forderungsausfällen rechnen, könnten jedoch nach derzeitigem Stand auf Folgeaufträge hoffen, so der Insolvenzverwalter.

Die Firma Berger Bau war in den vergangenen Jahren bereits an vielen großen Potsdamer Bauprojekten beteiligt – unter anderem im Wohngebiet Bornstedter Feld – in Beelitz selbst war das Unternehmen indes kaum aktiv. ldg

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