Sport: Berliner schöpften den Rahm ab
Anett Engel rettete mit Hochsprungsieg die Ehre der Potsdamer
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Robert Harting (SCC Berlin) läuft auf und ab. Er bahnt sich seinen Weg durch die wenigen Zuschauer im Potsdamer Luftschiffhafen und sieht unzufrieden aus. Später wird er sagen, dass er konzentriert war. Doch erst einmal erklärt Harting, dass er eigentlich Diskuswerfer ist. Ein Diskuswerfer, der als amtierender Vizeweltmeister bei den Berlin-Brandenburgischen Hallenmeisterschaften im Kugelstoßen antrat.
Mehr als 600 Athleten kämpften in den verschieden Disziplinen und Altersklassen um Medaillen. Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) konnte sich nicht nur über den Titel über 3000 Meter der Herren freuen, er unterbot auch mit 7:51,90 Minuten die Norm für die Hallenweltmeisterschaft um eine Zehntelsekunde.
Über 800 Meter gab es ein spannendes Finale, das der Deutsche Meister Moritz Höft (LG Nord) in 1:52,09 Minuten für sich entschied. Die Weitspringerin Urszula Gutowicz-Westhof (LG Nike Berlin) holte sich den Sprinttitel über 60 Meter in 7,55 Sekunden. Schnellster Mann wurde in 6,76 Sekunden Lucas Jakubczyk (SCC Berlin). Über 200 Meter siegte Robert Thier (SCC Berlin) vor Jakubczyk in 21,59 Sekunden. Bei den Frauen gewann Sophie Frenzel (SC Potsdam) nach dem Verzicht der Vorlaufschnellsten Janin Lindenberg (LG Nike Berlin) in 25,36 Sekunden (Vorlauf 25,34 sec).
Hochspringer Oliver Bräutigam (SC Potsdam) musste sich mit übersprungen 2,07 Meter nur Steve Hanisch (LG Nord Berlin) geschlagen geben. Der Berliner siegte mit 2,10 Meter. Bei den Frauen gewann Annett Engel (SC Potsdam) mit übersprungenen 1,86 Meter. „Zu Hause springe ich am liebsten, auch wenn es ein wenig traurig ist, dass so wenig Publikum da ist“, sagte sie. Engels Ziel in diesem Jahr ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Ihre Trainerin hält das für möglich, wenn alles passt. Einen Sprachführer hat sie ihrer Springerin schon einmal geschenkt.
Etwas abseits in der Kugelstoßhalle stieß Harting 16, 97 Meter im ersten Versuch. Vorgenommen hatte er sich 17,50 Meter. Wegen einer Oberarmverletzung war sein Start bis kurz vor Wettkampfbeginn ungewiss. „Die Vorbereitung für die Olympischen Spiele sind aber nicht gefährdet. Alles im grünen Bereich“, erklärte sein Trainer.
Als er das sagte, stieß Harting 17,57 Meter. Eine Weite, die zum Sieg reichte. „Ich habe mich konzentriert und freue mich über die Leistung“, sagte er. Auf die Frage, was er sich für Olympia vornimmt, antwortete Harting: „Wegen Peking mache ich mir keinen Kopf, erst einmal will ich in Split den Diskus über 60 Meter werfen und dann kommt Olympia. Das ist auch nur ein Wettkampf, wenn auch ein sehr schöner.“ Andreas Flörke
Andreas Flörke
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