Landeshauptstadt: Bernstein schimmert im Tiefen See Mädchen findet beim Baden kostbaren Stein

Babelsberg - Manchmal legen sich einem Steine in den Weg, über die man sich freut. Als die siebenjährige Frida mit ihren Mitschülern aus der Freien Schule Potsdam vergangene Woche am Strandbad Babelsberg im flachen Wasser planschte, stieß sie mit ihrem Fuß auf etwas Hartes: „Ich hab es aufgehoben und dachte zuerst, es ist ein Stück Glas oder so.“ Doch ihre Lehrer , denen sie das „kinderfaustgroße“, braun „glänzende Ding“ zeigte, erkannten gleich: „Das ist ein Bernstein!“ Doch wie kommt der unbearbeitete Stein dahin? Die Lehrer und Fridas Vater Ano Ring vermuteten, dass der Sand am Freibad vom Ostseestrand irgendwo aus Polen stammen könnte und der Stein so an die Havelbucht gelangt sei. Prustendes Lachen als Antwort vom dazu befragten Geschäftsführer der Potsdamer Bäderlandschaft Andreas Buchholz: „Den Sand für das Strandbad Babelsberg haben wir einfach aus der Havel gebaggert.“ Einen Bernstein? Den hat doch bestimmt jemand verloren, so Buchholz. Auch beim GeoForschungsZentrum stieß der Fund aus dem Tiefen See zuerst auf Unglauben. Doch Mineraloge Rudolf Naumann löste schließlich das Rätsel: Der Stein stammt tatsächlich aus der Ostsee. Nur liegt das schon rund 1,8 Millionen Jahre zurück. Der Sand kam mit den Gletschern, die in der Eiszeit von Norden hierher gewandert seien. Und so selten seien Bernsteine in dieser Gegend gar nicht, meint Naumann. Funde gebe es immer mal wieder. Die kleine Frida jedenfalls ist mächtig stolz auf ihren Stein. Der hat nun einen Ehrenplatz im Kinderzimmerregal. Demnächst wollen die Kinder in ihrer Schule am Bisamkiez 28 eine Natursteinausstellung organisieren. Ihr „schöner“ Bernstein wird dann auch dabei sein. just