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Landeshauptstadt: Berufswunsch: Spürhund

Aktionstag: Schüler der Wilhelm-von-Türk-Schule für Hörgeschädigte entdecken polizeiliche Arbeit

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Am Schlaatz - „Der ist ja total aufgeregt, guck’ mal!“ Die 14-jährige Christin zupft am hellen Mantel ihrer Mitschülerin. Scotch, der goldbraune Boxermischling trippelt schwanzwedelnd von einem Bein aufs andere und zerrt an der kurzen Leine. Polizist und Hundeführer Wagner beruhigt den Vierbeiner und erklärt der dreißigköpfigen Schülergruppe, dass dieser es kaum erwarten könne, mit seiner Arbeit zu beginnen.

Die zehn- bis 16-jährigen Schüler der Wilhelm-von-Türk-Schule für Hörgeschädigte können sich freuen: Anstelle von Rechnen und Lesen stehen heute die „Fächer“ Spurensicherung, Verkehrskontrolle und Drogenfahndung auf dem Stundenplan. Auf Initiative des Revierpolizisten für den Schlaatz, Marco Holz, und der Lehrerin Theres Nägler dürfen vier Klassen verschiedene Bereiche der Polizeiarbeit kennen lernen.

„Wir haben einen Wagen aus dem Verkehr gezogen!“ Stolz kommen zwei Schüler in die Pausenhalle gestürmt. Die Verkehrskontrolle mit Laserpistole begeistert Mädchen und Jungs gleichermaßen. Aufgeregt geben sie sich gegenseitig Tipps, mit welcher Technik man die vorbeifahrenden Autos am besten „treffen“ könne. Dabei bleibt es auffallend still, viele der Schüler verständigen sich über die Gebärdensprache.

„Gerade für unsere Schüler ist es natürlich toll, wenn sie viel zu sehen bekommen “, erklärt Theres Nägler ihr Engagement. Zudem stehe die Polizeiarbeit momentan auf dem Lehrplan, weswegen sich die Aktion als Idealbeispiel für das so oft geforderte „praxisnahe Lernen“ entpuppe.

„Los Scotch, du schaffst es!“ Die Schüler, die an der simulierten Hausdurchsuchung teilnehmen, feuern den Drogenspürhund an. Dieser läuft nervös durchs Klassenzimmer und schnüffelt an jedem Stuhl. Die Begeisterung ist groß, als Boxer Scotch das zuvor versteckte Rauschgift tatsächlich findet. Im Anschluss geht''s zur Spurensicherung, bei der jeder Schüler seinen Fingerabdruck „sichern“ und mit nach Hause nehmen darf.

Auch der Streifenwagen mit Blaulicht auf dem Schulhof stößt auf reges Interesse. Ein 13-jähriger Junge ist sichtlich beeindruckt und will wissen, ob der Polizeiberuf auch von Schwerhörigen ergriffen werden kann. Ein Polizist erläutert, dass dies leider nicht möglich ist. „Naja“, schlussfolgert der Junge und tippt sich mit dem Finger auf seine Nase, „dann kann ich ja immer noch Spürhund werden!“ Fides Ochsenfeld

Fides Ochsenfeld

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