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Landeshauptstadt: Beruhigung bei Stromkosten Seniorenbeirat:

Infos über Energiepreise

Stand:

Die aktuellen fünf Prozent Kostensteigerung bei der Energieerzeugung wollen die Stadtwerke nicht an die Verbraucher weiter geben. Vorerst. Dies stellte Andreas Buchholz, Vertriebsleiter der Energie- und Wasser GmbH, gestern im Seniorenbeirat in Aussicht. In dieser Woche tage der Aufsichtsrat und da stehe die Kostensteigerung auf der Tagesordnung. Wahrscheinlich werden 2008 keine weiteren Erhöhungen stattfinden, aber „wie die Lage am 25. September dieses Jahres ist, wissen wir nicht“, so Buchholz. Zu diesem Datum stehe der nächste Kassensturz bevor.

Der Vorsitzende des Seniorenbeirats Wolfgang Puschmann hatte zuvor die Besorgnis der Rentner artikuliert, dass bei weiteren Preiserhöhungen und gleich bleibenden Bezügen die Armutsquote in der Stadt weiter steigen könnte. Bei einem Alleinstehenden über 65 Jahre liege die Armutsgrenze laut amtlicher Statistik bei einem Einkommen von 9400 Euro im Jahr. „Wir haben Wasser gespart und die Folge war die Steigerung der Wasserpreise; folgt jetzt wegen des milden Winters eine Erhöhung Energiepreise?“, will Puschmann vom Stadtwerke-Experten wissen. „Dieser Zusammenhang trifft nicht zu, sagte Buchholz. Nur ein Viertel des Strompreises entfalle auf den Einkauf auf den Energiemärkten, der große Rest auf Netzkosten, Umsatzsteuer, Stromsteuer, Konzessionsabgabe und anderes, erklärte er. Der Anstieg der Energiekosten im vorigen Jahr sei zudem der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent geschuldet. Auch der Konflikt um Ökostrom und Atomstrom bewegt die Gemüter der Senioren. Ökostrom sei erheblich teurer als herkömmlich erzeugter Strom, erklärt der Experte. „Je mehr Ökostrom, desto teurer ist es für den Verbraucher.“ Aber auch der Bezug von Atomstrom werde nicht erhöht, weil dieser möglicherweise kostengünstiger sei, so Buchholz.

Fernwärme wiederum „sei die mit Abstand teuerste Heizungsform“, erklärt Reinhard Stark, früher leitender Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Die Heizform sei in Anbetracht der heutigen Energiebasis nicht zeitgemäß. Aber die Stadt habe 1995 entschieden, die vorhandenen Anlagen nicht zu verschrotten.

Für die weitere Zukunft zeichnet Andreas Buchholz ein optimistisches Bild. Wenn nämlich die Investitionen für das Heizkraftwerk im Industriegelände Rehbrücke zurückgezahlt seien, könnte es sogar eine Senkung der Preise für Strom und Wärme geben. Allerdings würde das frühestens im Jahre 2020 der Fall sein.

Günter Schenke

Günter Schenke

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