Sport: Bescheiden pariert
Oranienburger Alexander Walke spielt derzeit bei der U 20-WM
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Oranienburger Alexander Walke spielt derzeit bei der U 20-WM Von Niels Barnhofer, Abu Dhabi Auf einmal war Alexander Walke ganz allein. Kein Mitspieler weit und breit. Aber vor ihm der Angreifer Ed Johnson. Mit enormen Tempo stürmt der US-Boy auf den deutschen Torwart zu. Der Ausgleich in dem Vorrunden-Spiel der FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und den USA schien in der 58. Minute nur noch Formalität zu sein. Doch wer so dachte, musste sich schnell eines Besseren belehren lassen. Der in Oranienburg geborene Schlussmann verkürzte geschickt den Winkel, fuhr Arme und Beine in voller Länge aus und machte sich breit. So breit, dass er die 100-prozentige Chance zunichte machte. Nichts Außergewöhnliches für Alexander Walke. „Ich muss auch mal einen halten, dazu bin ich schließlich da“, sagte er anschließend. Dennoch war die Glanzparade ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg. Dank ihr rettete der 1,88 Meter groß Torwart seinem Team den 1:0-Vorsprung, den seine Mannschaftskollegen dann noch zum 3:1-Sieg ausbauten. Dadurch hat die deutsche U20 nun einen gute Ausgangsposition für das letzte Gruppenspiel. Mit diesem Erfolg hat es die DFB-Auswahl in der eigenen Hand, im Spiel gegen Paraguay am morgigen Freitag (14.45 Uhr, MEZ, live im DSF) den Einzug ins Achtelfinale zu sichern. Da auch die Südamerikaner noch den Sprung unter die besten 16 Mannschaften schaffen können, prognostiziert der Torhüter von Werder Bremen – der bei Eintracht Oranienburg mit dem Kicken begann und später über den FC Energie Cottbus an die Weser wechselte – für die Begegnung „einen heißen Tanz“. Dennoch zeigt er sich optimistisch. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir das schaffen“, sagt er. Für seine Zuversicht gibt es einen einfachen Grund. „Ich hätte nie gedacht, dass wir uns alle so gut einfinden. Dafür, dass wir kaum Vorbereitungszeit hatten, wir uns kaum kannten, läuft es in der Mannschaft sehr gut“, erklärt er weiter. Und mit jedem Tag, den das Team weiter zusammen arbeitet, scheint die Abstimmung besser zu werden. Mit sich selbst ist Alexander Walke auch im Reinen. „Meine eigene Leistung ist bisher okay gewesen“, sagt er, „es hat sich halt noch nichts ergeben, womit ich mich hätte hervortun können.“ Vielleicht hatte der Torwart in diesem Moment seine Parade gegen Ed Johnson vergessen. Vielleicht war er in diesem Moment auch einfach nur bescheiden.
Niels Barnhofer, Abu Dhabi
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