ATLAS: Bescheidenheit
Es geht doch, ein Stadtfest für Familien und Musikfans gleichermaßen zu organisieren. Einige Jahre mussten sich die Stadtwerke den Vorwurf gefallen lassen, ihr eigenes Festival zu pompös zu kreieren.
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Es geht doch, ein Stadtfest für Familien und Musikfans gleichermaßen zu organisieren. Einige Jahre mussten sich die Stadtwerke den Vorwurf gefallen lassen, ihr eigenes Festival zu pompös zu kreieren. Und bis heute ist in der Öffentlichkeit nicht bekannt, was das Fest kostet und welchen Anteil daran die Potsdamer Stadtwerke tragen. Für ein städtisches Unternehmen ist das kein transparentes Verfahren. Immerhin tragen sie die Kosten nicht allein. Vor allem die Verbundnetz Gas AG, Lieferant der Stadtwerke, und die Gastronomen bezahlen das Stadtfest. In diesem Jahr hat das städtische Unternehmen nach einem Aufsichtsratsbeschluss seinen Anteil am Fest halbiert. Vielleicht sind es jetzt eine halbe Million, 370 000 oder 150 000 Euro, die Stadtwerkechef Peter Paffhausen für das dreitägige Programm ausgeben hat. Er wird es nicht sagen. Auch nicht, ob sich der Gesamtetat verringert hat oder ob sich die finanziellen Anteile nur verschoben haben. Nun gut, aber in diesem Jahr gibt es keinen Grund, sich rechtfertigen zu müssen. Allein weil der Stadtwerkekunde und Potsdamer an diesem Wochenende nicht den Eindruck vermittelt bekommen hat, als sei er – wie im Vorjahr – allein das Alibi einer gigantischen Inszenierung für den musikbegeisterten Stadtwerke-Chef. In diesem Jahr, so muss man den Organisatoren bescheinigen, haben sie einen guten Mix für Familien und Musikfans hinbekommen, obwohl weder ZZ Top, Genesis, Deep Purple, Die Toten Hosen oder Billy Idol gespielt haben. Daran sollte angeknüpft werden: Eine neue Bescheidenheit als Beispiel für das zehnte Stadtwerkefestival.
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