Landeshauptstadt: Beschluss für Tierheim in Eiche gefallen

Nun ist es beschlossen: Potsdam bekommt ein Tierheim mit einem gekoppelten Sozialprojekt für obdachlose Jugendliche. Standort soll der Weg nach Bornim in Eiche sein. Dafür haben sich gestern am späten Abend die Stadtverordneten im nicht-öffentlichen Teil vom Hauptausschuss entschieden – nach PNN-Informationen einstimmig.

Damit ist klar, dass ein Betreiber-Verbund für das Tierheim verantwortlich sein wird. Nach einer europaweiten Ausschreibung hat die Verwaltung nun die Zustimmung für ein Modell, in dem die Treberhilfe Brandenburg – eine Tochter der wesentlich größeren Treberhilfe Berlin – das Tierheim bis Ende 2010 baut und den sozialen Part übernimmt. Dabei sollen die Jugendliche unter pädagogischer Aufsicht wieder einen strukturierten Tagesablauf bei der Tierpflege erlernen. Die Annahme, Unterbringung und Vermittlung von Fundtieren schultert der Verein Tiertafel Deutschland. Rund 285 000 Euro pro Jahr möchte die Stadt künftig für das Tierheim ausgeben, der Vertrag ist auf 15 Jahre festgesetzt. Bislang werden herrenlose Tiere im 70 Kilometer entfernten Kremmen untergebracht.

So einig sich die Stadtverordneten im Hauptausschuss waren, so umstritten ist das Vorhaben. Eine Bürgerinitiative protestiert seit Wochen und droht mit dem Gang vor Gericht. „Wir werden eine Klage vorbereiten“, sagte gestern Thomas Gruetzmann, der Sprecher der Initiative. Das Projekt sei über die Köpfe der Anwohner hinweg entschieden worden.

Unterdessen hat der Eicher Ortsvorsteher Ralf Jäkel von der Linke-Fraktion die Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen. CDU und FDP hatten ihm „Stimmungsmache“ gegen das Heim vorgeworfen. Jäkel sagte gestern, er sehe sich verpflichtet, die „berechtigten Interessen“ der Bewohner von Eiche zu vertreten. Auch Fachleute würden Bedenken gegen das angekoppelte Sozialprojekt erheben. HK