Landeshauptstadt: Beschluss zu Drewitz-Center im Mai
Bündnisgrüne: Mehr als 40 Prozent Wald erhalten / Linke für Gewerbe / SPD und CDU begrüßen Vorgehen
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Kirchsteigfeld - Bereits im Mai soll die Entscheidung über die Zukunft der Gewerbeflächen im Kirchsteigfeld fallen. Einen entsprechenden Zeitplan mit möglichen Entwicklungspotenzialen der Flächen hat die Stadtverwaltung Ende der vergangenen Woche Bürgern und Kommunalpolitikern vorgelegt. Wie berichtet sollen demnach sechs Varianten die Diskussionsgrundlage für Politik, Bürger und Verwaltung für die Entwicklung der bislang ungenutzten Gewerbeflächen bilden. Dabei stehen Möglichkeiten von der Umsetzung des Einkaufscenter Drewitz-Park bis hin zur Absage aller Planungen und Änderungen zur Diskussion.
Die Potsdamer Bündnisgrünen, auf deren Vorschlag das jetzige Verfahren einer B-Planaufstellung zurückgeht, haben sich am Montagabend erstmals mit den Varianten beschäftigt. Fraktionschef Nils Naber erklärte am Dienstag, die Bündnisgrünen sehen Gewerbe als sinnvolle Entwicklung des Areals, über eine Straßenanbindung an die Trebbiner Straße sei die Fraktion bereit nachzudenken und der Wald müsste weitestgehend erhalten bleiben. Auf eine Variante hätte sich die Fraktion nicht verständigt, allerdings sei der Erhalt von 40 Prozent des Waldes nach momentanem Diskussionsstand nicht genug. Damit würden für die Bündnisgrünen nahezu alle von der Stadtverwaltung vorgestellten Varianten ausscheiden. Denn die Varianten 3 bis 5 sehen eine Erweiterung des Areals bis zur Trebbiner Straße vor, den Bau der Straße sowie den Erhalt von 40 Prozent des Waldes. Zudem könnte ein Baufachmarkt beziehungsweise ein Decathlon- Sportfachmarkt errichtet werden. Dritte Möglichkeit wäre die Erweiterung der Flächen als reine Gewerbefläche. Als letzte Variante hat die Verwaltung vorgestellt, dass die Gewerbefläche nicht vergrößert, aber die neue Zufahrt zur Trebbiner Straße gebaut wird. Eine Variante, mit der sich Hans-Jürgen Scharfenberg von den Potsdamer Linken anfreunden kann. „Vielleicht gibt es aber noch andere Vorschläge“, so der Fraktionschef. Er sieht damit allerdings die Pläne der Projektentwickler Aldinger & Fischer aus Berlin als gescheitert an, die ein großes Fachmarktcenter mit Möbelhäusern, Sportmarkt und Supermarkt errichten wollten. Eine Entwicklung, die gegen die Ziele des Einzelhandelskonzeptes der Stadt verstößt, lehnen derzeit nahezu alle Fraktionen ab.
Das neue Verfahren, bei dem Verwaltung, Grundstückseigentümer, Anwohner, Verwaltung und Politik gemeinsam in einem Workshop und weiteren Diskussionsrunden Zukunftspläne für das Areal entwickeln, begrüßten Mike Schubert (SPD) und Steeven Bretz (CDU). SPD- Stadtchef Schubert meinte, das Verfahren sei sinnvoll. Bretz erklärte, durch „das falsche Agieren der Stadtverwaltung ist sehr viel des Vertrauens der Bürger zerschlagen worden“. Der CDU-Ortsverbands- Vorsitzende von Drewitz und Kirchsteigfeld erwartet, dass es keine weiteren Alleingänge gibt. Die Fraktionschefs von CDU und SPD hatten die verwaltungsinternen Planungen für das Center einst öffentlich gemacht.
Einen konkreten Vorschlag haben Peter Schultheiß und Wolfgang Cornelius gestern geäußert. Die beiden CDU-Abtrünnigen, die nun als „Potsdamer Demokraten“ im Rathaus sitzen, wollen die Erweiterung der Flächen, den Bau der Straße und statt eines Baumarktes die Errichtung eines Gartencenters an dem Standort. jab
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