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Landeshauptstadt: Beschwerde gegen Polizist eingereicht

Potsdamer Initiative befürchtet zunehmende Kriminalisierung von Fußball-Fans vor der WM

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Die Potsdamer „Initiative zur Stärkung der Grund- und Bürgerrechte gegenüber der Polizei“ befürchtet, dass im Jahr der Fußball-WM in Deutschland die Kriminalisierung jugendlicher Fußballfans zunehmen wird. Daher sei laut Initiativensprecher Lutz Boede eine eigene Arbeitsgruppe „Polizei und Fußballfans“ gegründet worden, die die „Einhaltung rechtsstaatlicher Mindeststandards bei Polizeieinsätzen kritisch prüfen will“. Als „erster Schritt“ sei eine Dienst- und Fachaufsichtsbeschwerde gegen den szenekundigen Beamten der Potsdamer Polizei, Juri Weidauer, erstattet worden. Dies teilte die Initiative in einer von Boede unterzeichneten Pressemitteilung mit.

Die Vorwürfe gegen Weidauer, der die Fanszene des SV Babelsberg 03 beobachten und zwischen Polizei und Fans vermitteln soll, gehen auf ein Auswärtsspiel des Oberligisten im August in Neustrelitz zurück. Mehrere Fans, die die Nacht vor dem Spiel auf einem Zeltplatz verbrachten, sollen dort Graffiti angesprayt haben. Nach dem Oberligaspiel Neustrelitz gegen Babelsberg 03 habe der Polizeibeamte mehrere Fans zur Zeugenvernehmung vorgeladen. Nachdem die meisten Fans dieser Vorladung ferngeblieben seien, „lud Herr Weidauer sie als Beschuldigte vor. Dieses Vorgehen ist aus verschiedenen Gründen kritikwürdig“, heißt es in der Mitteilung der Initiative, in der die „klare Trennung der Aufgabenverteilung zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei und die Einhaltung rechtsstaatlicher Grundsätze auch gegenüber jungen Fußballfans“ gefordert wird. Boede bezeichnet das Verhalten Weidauers als „selbstherrliche Übernahme von Strafverfolgungsmaßnahmen durch den szenekundigen Beamten“. Der Sprecher des Polizeipräsidiums Potsdam Rudi Sonntag erklärte: Der Vorfall sei in Mecklenburg- Vorpommern passiert, somit sei die hiesige Polizei nicht für die Verfolgung eines möglichen Deliktes verantwortlich. Ob die Kollegen um Amtshilfe gebeten haben, sei nun zu klären. Die Beschwerden der Initiative werden geprüft. Boede hofft bis zum Rückrundenauftakt des SV Babelsberg auf eine Klärung des Vorfalls. „In den vergangenen Jahren gab es immer wieder umstrittene Polizeieinsätze gegen Babelsberger Fußballfans“, heißt es in der Mitteilung der Initiative. „Besonders die brandenburgische und die mecklenburgische Polizei fielen mehrfach durch unverhältnismäßige Einsätze auf.“jab/PNN

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