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Herr der Bücher. Carsten Wist lebt für seinen prämierten Buchladen.

© Andreas Klaer

Carsten Wist ist stolz auf Buchhandlungspreis: Beseelt vom Meer aus Gratulanten

Die Glückwünsche nehmen nicht ab: Alle paar Minuten betritt ein neuer Kunde den Wist-Literaturladen in der Brandenburger Straße und gratuliert Inhaber Carsten Wist zum Deutschen Buchhandlungspreis 2015. Mit dem ist der Potsdamer Kultbuchladen am Donnerstag in der Kategorie „Besonders herausragende Buchhandlung“ in Frankfurt am Main ausgezeichnet worden.

Von Sarah Kugler

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Die Glückwünsche nehmen nicht ab: Alle paar Minuten betritt ein neuer Kunde den Wist-Literaturladen in der Brandenburger Straße und gratuliert Inhaber Carsten Wist zum Deutschen Buchhandlungspreis 2015. Mit dem ist der Potsdamer Kultbuchladen am Donnerstag in der Kategorie „Besonders herausragende Buchhandlung“ in Frankfurt am Main ausgezeichnet worden.

Der Preis würdigt kleinere, inhabergeführte Buchhandlungen mit Sitz in Deutschland, die ein literarisches Sortiment oder ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbieten, die innovative Geschäftsmodelle verfolgen oder sich im Bereich der Lese- und Literaturförderung engagieren. Die Gütesiegel wurden in Frankfurt am Main in drei Kategorien vergeben. Neben Wist sind vier weitere Buchhandlungen in der gleichen Kategorie geehrt worden.

Mit dem Gütesiegel verbunden ist eine Prämie von 15000 Euro – und ein Gütesiegel mit der Aufschrift „Deutscher Buchhandlungspreis 2015“. Der soll an der Buchladentür angebracht werden, wie Carsten Wist sagt. Er selbst ist am Freitag gerade erst seit einer halben Stunde wieder in seinen Buchladen zurückgekehrt und empfängt, noch an einem Brötchen kauend, einen Gratulanten nach dem anderen.

„Es ist wirklich überwältigend“, sagt er und lächelt stolz. „Selbst in der S-Bahn wurde mir auf dem Weg hierher gratuliert und kaum war ich hier, gab es erste Sektgeschenke.“ Tatsächlich stehen ein paar Sektgläser im Laden, Freunde und Bekannte sind vor Ort, um anzustoßen. Wie Wist erzählt, gab es schon am Donnerstagabend zahlreiche Nachrichten und Anrufe auf seinem Handy, und auch auf der Facebook-Seite des Buchladens war die Freude groß.

Die Preisverleihung empfand Wist als sehr angenehm, die Reden als angemessen und individuell. Auf die Frage, ob er überrascht gewesen sei, antwortet er mit einem überzeugenden „Ja“, schließlich seien auch Buchläden nominiert gewesen, die zu seinen Vorbildern zählten. Gehofft hat er natürlich trotzdem, es sei eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen, am Ende siegte die Freude.

Ein Freudenfest ist erst mal nicht geplant, allerdings wolle er bei der Lesung am kommenden Montag – Klaus-Dieter Klebsch liest Texte von Wists Lieblingsautor Christoph Ransmayr – mit Gästen und Freunden in aller Würde anstoßen. Schließlich habe er den Preis auch den Potsdamern zu verdanken, die regelmäßig seinen Laden aufsuchen und bei ihm einkaufen, so Wist. Sarah Kugler

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