ATLAS: Beseitigte Ödnis
Sicher, niemand ist erfreut, wenn vor dem eigenen Balkon plötzlich neue Häuser gebaut werden und einem der gewohnte freie Blick verstellt wird. Doch muss man ganz klar sagen, dass das neue Wohnquartier Nikolaigärten – benannt nach dem benachbarten Nikolaisaal – für das Innenhofkarree ein Gewinn ist.
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Sicher, niemand ist erfreut, wenn vor dem eigenen Balkon plötzlich neue Häuser gebaut werden und einem der gewohnte freie Blick verstellt wird. Doch muss man ganz klar sagen, dass das neue Wohnquartier Nikolaigärten – benannt nach dem benachbarten Nikolaisaal – für das Innenhofkarree ein Gewinn ist. Nicht nur, weil die Architektur – im Gegensatz zu manch anderem Wohnungsbauvorhaben – ansprechend ist. Nein, auch deswegen, weil der alte Zustand niemandem wirklich gefallen konnte: Jahrelang gab es dort nur eine riesige Ödnis, die über die Jahre allenfalls all jene beglückte, die ihr Auto in der Innenstadt kostenlos parken wollten – kein schöner Anblick, vom Lärm startender Motoren ganz zu schweigen. Damit ist es nun vorbei, denn die neuen Nachbarn werden in einer Tiefgarage parken. Angesichts der Wohnungsknappheit kann es sich Potsdam nicht leisten, derart große Innenhofgrundstücke ungenutzt zu lassen. Zugunsten von mehr Grün und Licht hat der Investor nach eigenen Angaben das Projekt sogar etwas abgespeckt und unterschreitet die erlaubten Baumassen. Mehr können die Nachbarn nicht verlangen. So bitter es sein mag: Ein Recht auf freie Sicht gibt es nun einmal nicht.
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