Landeshauptstadt: Besetzungen dauern an
Hochschul-Fachschaften solidarisieren sich
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Nach über drei Wochen Besetzung des Audimax’ der Potsdamer Uni haben sich nun neben dem Studierendenausschuss AStA weitere studentische Gremien mit der Protestaktion solidarisiert. Das Studierendenparlament und die Versammlung der Fachschaften der Uni Potsdam erklärten sich nun solidarisch mit den Besetzungen von Hörsälen an der Uni und der FH Potsdam. In Resolutionen brachten sie ihre Unterstützung zum Ausdruck. Die beiden Gremien haben sich sowohl hinter die inhaltlichen Forderungen als auch hinter die gewählten Mittel der Besetzung gestellt. Sie fordern die Verantwortlichen auf, die von den Protestierenden kritisierten Missstände zu beseitigen.
„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung, denn sie kommt aus Gremien, die breite Teile der Studierendenschaft vertreten“, äußerte Sebastian Drexel von den Besetzern des Audimax der Uni Potsdam. Seine Kommilitonin Kathrin Scheer sagte: „Dieses Votum zeigt, dass die im Audimax thematisierten Anliegen die Realität vieler Studierender in Potsdam treffen. Unsere Besetzungen sind die sichtbare Spitze des Eisbergs an Wut und Problemen im aktuellen Bildungssystem“.
Inzwischen haben auch der Bund der kritischen WissenschaftlerInnen (BdWi), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der freie Zusammenschluss von Studierendenschaften (fzs), das Bündnis für Politik und Meinungsfreiheit (BPM) ihre Unterstützung der Proteste bekundet. Auch der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), Rolf Dobischat, hatte die Proteste als berechtigt bezeichnet.
Die Universitätspräsidentin Sabine Kunst hat am Freitag in einem Offenen Brief an den Allgemeinen Studierendenausschuss ihr Angebot zur Einrichtung eines Runden Tisches konkretisiert. Lernende und Lehrende sollen gemeinsam Ideen zur Verbesserung der Studiensituation an der Universität entwickeln, heißt es darin. Die Präsidentin schlägt vor, dass jeweils vier Personen die Gruppe der Studierenden vertreten, vier weitere die Gruppe der Lehrenden. Die Mitglieder können abhängig vom Thema wechseln. Als Moderator soll eine von breiten Teilen der Hochschulöffentlichkeit akzeptierte Persönlichkeit berufen werden, die über entsprechende Verhandlungserfahrungen und Kompetenz verfügt. Die Besetzer begrüßen das Gesprächsangebot. „Wir nehmen das Angebot an“, sagte AStA-Sprecherin Katja Klebig. Sie fordert jedoch das Präsidium auf, mit allen Studierenden ins Gespräch zu kommen. Der Runde Tisch sollte allen Studierenden und Lernenden zum Austausch offen stehen, hieß es. Die Gespräche mit der Landesregierung sind nach Auskunft von Staatssekretär Martin Gorholt aus dem Wissenschaftsministerium derzeit beendet. Es gebe keine weiteren Termine. Kix
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