zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Bessere Pläne gefordert

Knoblich wirft Verwaltung Selbstgefälligkeit vor

Stand:

Harte Vorwürfe gegen die Verwaltung hat die Potsdamer SPD-Stadtverordnete Hannelore Knoblich erhoben. „Sie haben Ihre Arbeit nur formal gemacht“, sagte sie am Mittwochabend im Bildungsausschuss. Die Kritik galt der städtischen Schulverwaltung sowie dem Jugendamt, deren Vertreter sich zuvor eine enge Zusammenarbeit und gute Abstimmung bei der Planung von Schulentwicklung, Hortplätzen und Kindertagesstätten attestiert hatten. „Meine Herren, ich gratulieren Ihnen zu Ihrer Selbstgefälligkeit“, sagte Knoblich: Wenn die Abstimmung so toll sei, „warum gibt es dann ständig Diskussionen über fehlende Hortplätze in Babelsberg, Bornstedt oder der Innenstadt?“

Die SPD fordert in einem Antrag eine engere Verzahnung der beider Ämter bei der Erarbeitung von Entwicklungsplänen im Bereich Schule, Hort und Kita. Diesem folgten die Ausschussmitglieder mehrheitlich. Ein Grund für den Antrag ist auch die Unzulänglichkeit an der Karl-Foerster-Grundschule in der Kirschallee. Der Schule fehlt ein zusätzliches Gebäude für den Hort, argumentiert die Schulleitung. Im Gespräch war zuletzt, dass die Sportservice-Gesellschaft des Brandenburger Landessportbundes das alte Schulgebäude am Schulplatz 1 von Pro Potsdam pachtet oder kauft, danach saniert und unter anderem Hortplätze für die Foerster- Grundschule einrichtet. Dies wurde der Schule seitens des Jugendamtes bis zum kommenden Schuljahr in Aussicht gestellt, musste jedoch relativiert werden. Ziel sei es nun, so Mitarbeiter der Verwaltung, bis zum Schuljahresbeginn 2007 eine Lösung zu finden. Auch an der Eisenhartschule in der Kurfürstenstraße sowie zuletzt in Babelsberg habe es derartige Probleme gegeben, so Knoblich. Die Diskussionen würden noch in den Ohren klingen. Sie fordert von der Verwaltung daher ein schnelleres Reagieren auf die Prozesse der Stadtentwicklung.

Kritik an der Kritik übten Dieter Gohlke von der Familien-Partei sowie Jana Schulze von der Linkspartei.PDS. Schulze sagte, diese Situationen seien ebenso Verschulden der Stadtverordneten. Auch Gohlke erklärte, die Verwaltung habe bezüglich der Schulentwicklungsplanung Vorschläge unterbreitet, die die Stadtverordneten abgelehnt haben. „Wir waren träge“, so Gohlke. Im Kirchsteigfeld gebe es beispielsweise seit Jahren eine Vorhaltefläche für eine weitere Kindertagesstätte. Doch habe es die Politik versäumt, das Gebiet so attraktiv zu gestalten, dass dies nötig werde. Inzwischen wurde die Stadtteilbibliothek geschlossen, der Nahversorger ziehe weg. Jan Brunzlow

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })