Sport: Beste Unterhaltung

Die Volleyballerinnen von Alemannia Aachen hatten nichts dem Zufall überlassen. In voller Besetzung waren sie vorgestern zum vorentscheidenden Spiel um den fünften Tabellenplatz in der 2. Bundesliga Nord beim SC Potsdam angereist. Den weiten Weg legten sie im komfortablen Mercedes-Reisebus zurück, den ihnen die Fußballabteilung des Vereins für diesen Tag überlassen hatte.

Der sportliche Ertrag der Bemühungen fiel zumindest vom Resultat her unbefriedigend aus. Nach ihrem womöglich besten Heimspiel der Saison siegten die Gastgeberinnen vor 130 Besuchern in der Universitäts-Sporthalle Golm mit 3:2 (25:18, 23:25, 25:19, 24:26, 15:7). Die zwei Stunden boten alles, was den Frauen-Volleyball auf dieser Leistungsebene attraktiv und unterhaltsam macht. „Es war vom Niveau ein würdiges Endspiel um den fünften Platz“, befand SC-Trainer Volker Knedel zufrieden.

Der in Bestbesetzung antretende SC Potsdam hatte schnell seinen Rhythmus gefunden und im dritten Satz den womöglich entscheidenden psychischen Vorteil erspielt. Aus einem 5:8 wurde ein 12:8. Anika Zülow brachte in dieser Phase die Aufschläge durch. Der an diesem Tag überragenden Sandra Piasecki gelang fortan alles. Und weil auch der von Simone Küstner und Julia Plaschke gestellte SC-Mittelblock zusehens erfolgreicher agierte, reichte es am Ende zum nunmehr fünften Sieg in Folge.

Manche Szene die sich in den Minuten nach Spielende beobachten ließ, stimmte wehmütig, ja befremdlich. Sandra Piasecki redete minutenlang tröstend auf Susanne Langer ein. Die diesmal nur spontan aufgebotene Kristina Schlechter verdrückte ein paar Tränen. Es darf wohl als sicher angenommen werden, dass der SC Potsdam mit Blick auf die nächste Saison auf gleich mehreren Positionen nach neuem Personal suchen muss.

Einstweilen jedoch dürfen sich die treuen Anhänger auf den 22. April freuen. Dann kommt der TSV Spandau zum abschließenden Heimspiel an die Heinrich-Mann-Allee. Thomas Gantz

Thomas Gantz